Umbrau abgeschlossen: Neuer Markenauftritt von Ganter Politik & Wirtschaft | 14.06.2019 | Philip Thomas

Mehr als zwölf Millionen Euro hat die Brauerei Ganter in den vergangenen zehn Jahren in neue Produktionstechnik investiert. Hinzu kamen knapp drei Millionen für eine Abfüllanlage. Diese Entwicklung wird nun mit neuen Kisten, Flaschen und Etiketten abgerundet. 800.000 Euro sind in den Relaunch geflossen.

„Image spielt eine wichtige Rolle“, sagt Geschäftsführerin Katharina Ganter-Fraschetti bei der Präsentation der neuen Flaschen in der hauseigenen Braustube am Freiburger Münsterplatz. Das reduzierte Design kommt ohne viel Schnörkel daher und sei das Ergebnis einer Marktforschungsstudie. Der neue Look solle helfen, im „Haifischbecken“ Biermarkt zu bestehen. „Damit wollen wir in die Köpfe der Menschen unserer Stadt und der ­Region“, kommentiert ihr Kollege Detlef Frankenberger Ganters neue Kleider.

Gerade regionale Biere hätten laut dem Geschäftsführer zwischen den 80er- und 2000er-Jahren eine Leidenszeit durchgemacht. Denn der Bierdurst der Bundesrepublik erlischt mehr und mehr: Trank laut Deutschem Brauer-Bund jeder Einwohner 1976 durchschnittlich noch 151 Liter Bier, waren es 2017 nur noch 101. Das bekam auch Ganter zu spüren. „2010 haben wir die Mannschaft halbiert“, sagt Frankenberger. Seitdem habe sich Ganter von 35 auf 48 Mitarbeiter gesteigert. Inklusive Logistik beschäftige das Unternehmen heute wieder rund 80 Menschen.

Weniger ist mehr: Ganter kommt ab sofort in reduziertem Design daher.

Seit fünf Jahren schreibe Ganter schwarze Zahlen, der Jahresumsatz liegt laut Frankenberger bei 18,5 Millionen Euro. „Wir sind im positiven Bereich“, sagt er. Zu verdanken sei diese Entwicklung einem neuen Ruf nach Regionalität. Auch der Craftbier-Trend spiele den Freiburgern in die Karten. Dem Run auf Bierspezialitäten sei die Brauerei „recht früh“ gefolgt. Das Ergebnis ist eine vergrößerte Produktpalette von 10 auf 17 Sorten. Frankenberger ist überzeugt: „Die Menschen beschäftigen sich heute mit Bier anders als vor zehn Jahren.“

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