Virtuose Vagabunden: Malaka Hostel lassen Kojoten heulen STADTGEPLAUDER | 10.07.2018 | Till Neumanm

Black Forest Neo Brass nennen die sechs Freiburger ihren Sound. Und der ist bunter als eine Blumenwiese: Ska, Swing, Polka, Balkan, Reggae sind nur einige der Genres von Malaka Hostel. Mit ihrem Stilmix haben sie schon viele zum Tanzen gebracht – jetzt wartet das ZMF-Spiegelzelt. Das chilli verlost 2×2 Karten für die Show am 19. Juli.

„Disco Fatale“ soll das Debütalbum heißen, an dem die Band derzeit arbeitet. Wer die „Malakas“ live gesehen hat, weiß, dass die Disko-Post abgeht: Die Crew um Frontmann Viktor Myron Wagner begeistert das Publikum mit sauberen Stilbrüchen, jeder Menge Interaktion und viel Leidenschaft. Getextet wird auf Deutsch, Englisch und Spanisch.

„Was uns live auszeichnet? Eskalation auf der Bühne und davor“, sagt Bassist Werner im neuen Video der Band. Darin stellen sie ihre Crowdfunding-Kampagne fürs Album vor. Auf einer durchgerockten Couch sitzen sie mit Strohhut in der Vauban, reiten auf einem Steckenpferd, fahren mit dem Tretroller durchs Bild und spielen Mundharmonika neben einem riesigen Kuscheltier-Tiger.

Alternativ ist bei Malaka Hostel Programm. Der Bandname hat seine Wurzeln in der WG von Sänger Viktor Myron Wagner (32) und Mundharmonikaspieler Holger Guirisberger (42) über der Susi-Bar in der Vauban: „Hier sind viele durchgereist, haben bei uns auf der Couch gepennt“, erinnert sich Wagner. Untereinander hat man sich für gewöhnlich „Malaka“ genannt. Ein griechisches Schimpfwort, das auch als kumpelhafte Ansprache genutzt wird.

Früher in der Wagenburg, jetzt auf dem ZMF

Malaka-Frontmann: Viktor Myron Wagner

Die sechs Musiker teilen eine Geisteshaltung: „Wir sind alle Weltenbummler und Vagabunden“, erklärt Wagner. Zusammgenkommen sind sie 2015.  „Wir waren damals ein Pool von Leuten, die Bock hatten, Musik zu machen“, erzählt er. Eine Geigenspielerin mischte mit, genau wie Mundharmonika-Mann Holger Guirisberger. Konzerte gab’s unter anderem in der Wagenburg „Kommando Rhino“, in der Wagner lebte. „Wir haben viel spontan gejammt“, erinnert sich der Mann mit den Dreadlocks.

Nach einigen Shows zog es die Geigerin in die Ferne. Parallel entstand die Idee, ein Demo aufzunehmen. Rund um die ersten Aufnahmen formierte sich zum ersten Mal eine feste Gruppe. „Seit der ersten Platte ist es stabil“, erzählt Guirisberger. Eine Truppe virtuoser Vagabunden mit Musik in der Blutbahn.

Mit Nachdruck feilen die Musiker seitdem an Songs. Die meisten ­Ideen bringt Wagner ein, erzählen er und Guirisberger bei einem Kaffee vor der Susi-Bar. Gemeinsam werden aus Skizzen Tracks gemacht, neuerdings gibt’s sogar einen Walzer im Programm. „Da ist viel Herzblut drin, alle stecken 100 Prozent Energie rein“, schwärmt Guirisberger. Einen großen Schritt hätten sie so zuletzt gemacht, seien deutlich tighter geworden.

Natürlich gewachsen ist das, sagt Guirisberger. Er ist mit seiner Mundharmonika ein Exot. „Wenn wir Black Forest Neo Brass machen, bin ich am meisten Neo im Brass“, sagt der Betreiber eines Musikstudios und lacht. Als Teil der Bläsersection fungiere er – irgendwo zwischen Klarinette, Posaune und Akkordeon.

„Keiner hier will Superstar werden“, sagt Viktor Myron Wagner. Ziel sei vielmehr, in eine Liga zu kommen, in der es funktioniert, Musik und Freizeit in Einklang zu bringen. Sein Traum ist, „eine souveräne Tour“ zu spielen, bei der viele in die Clubs kommen, um mit ihnen zu feiern.

Bei ihrem ZMF-Konzert 2017 haben sie bewiesen, wie man Party macht. Damit haben sie den Sprung ins bezahlte Programm des Festivals geschafft. Für die Show im Spiegelzelt am 19. Juli versprechen sie Überraschungen. Sicher ist: Die Kojoten werden wieder heulen. Denn zu gerne jaulen sie mit dem Publikum um die Wette. Wer auch immer in ihrem Musikvideo „Coyotes de l’Amor“ im großen Sarg zu Grabe getragen wird – ihre Musik ist es sicher nicht.

Verlosung

Das chilli verlost 2×2 Karten für das Konzert von Malaka Hostel am Donnerstag, 19. Juli, im Spiegelzelt des ZMF. Los geht’s um 20.30 Uhr. Wer gewinnen will, schickt bis Freitag (13. Juli) um 12 Uhr eine Mail mit dem Betreff „Malaka“ an redaktion(at)chilli-freiburg.de. Gebt bitte euren vollen Namen an. Die Gewinner werden noch am selben Tag per Mail benachrichtigt.

Fotos: © Tobi Krahl & Till Neumann