„Eins, zwei, drei – du bist frei!“ – Rasante Fangspiele auf der Wiese Kinderspiele | 05.07.2025 | Norbert Stockert

Abfangen, Nachlauferles, Einkriegezeck, Haschen, Tecken oder Fangis – die Namen des beliebten Fangspiels sind mindestens so vielfältig die Varianten. Ob Dinos, Störche oder Frösche mit im Spiel sind, da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Werden die Laufspiele im Sommer auf der Wiese gespielt, sollte ein Spielfeld markiert werden (mit Kleidung oder andere Gegenständen).
Störche und Frösche
Ein Spieler ist „Storch“ und hüpft auf einem Bein. Alle anderen sind „Frösche“ und hüpfen auf allen vieren.
Der Storch geht auf Froschjagd. Berührt er einen Frosch, so wird dieser ebenfalls zum Storch. Das geht so lange bzw. so schnell, bis alle Frösche in Störche verwandelt sind.
Damit es nicht zu anstrengend wird, dürfen die Störche beim Hüpfen die Beine abwechseln.
A-Fangen
Ein Spieler ist als Fänger hinter den anderen her. Schlägt er einen Spieler ab, so verwandelt sich dieser in ein „A“: Er stellt sich breitbeinig hin und führt die Arme über dem Kopf zusammen. Er ist wieder erlöst, wenn ein Spieler zwischen seinen Beinen durchschlüpft. Selbstverständlich schlägt ihn der Fänger während dieser Rettungstat nicht ab.
Einhakfangen
Die Spieler finden sich paarweise zusammen. Sie haken sich mit einem Arm unter und stemmen den äußeren Arm in die Hüfte.
Ein Spieler als Fänger verfolgt einen einzelnen Spieler. Hakt dieser sich bei dem Spieler eines Paares unter, so löst sich der andere Spieler dieses Paares und wird nun seinerseits vom Fänger verfolgt.
Erwischt der Fänger den Verfolgten, so tauschen die beiden ihre Rollen.
Bogenfangen
Die Spieler sind paarweise in Handfassung im Feld unterwegs. Ein einzelnes Paar ist als Fänger auch in Handfassung hinter ihnen her. Schlägt es ein Paar ab, so stellen sich diese beiden Spieler gegenüber auf, fassen sich an den Händen und heben die Arme; derart bilden sie einen Bogen. Sie können wieder losrennen, wenn ein Spielerpaar unter ihnen hindurch läuft. Fairerweise schlägt das Fängerpaar sie dabei nicht ab.
Paar-Fangen
Zunächst finden sich die Spieler paarweise zusammen. Jedes Paar bestimmt einen von sich zum Fänger. Danach verteilen sich die Spieler im Feld.
Nun verfolgt jeder Fänger seinen Partner. Erwischt er ihn, so ist Rollentausch: Der bisher Verfolgte wird zum Fänger, der bisherige Fänger wird verfolgt. Damit der nunmehr Verfolgte die Chance hat, etwas Abstand zu gewinnen, dreht sich der neue Fänger erst einmal im Kreis, bevor er hinter seinem Partner her ist.
Das Spiel erfordert auch Rücksicht, da ja dauernd andere Spieler den Weg kreuzen, die man halt nicht umrennen sollte.
Dino
Ein Spieler ist der „Dino“. Er steckt sich hinten in den Hosenbund ein Seil, das ein Stück weit auf dem Boden aufliegt; das ist sein Schwanz.
Aufgabe der anderen Spieler ist es, dem Dino den Schwanz mit dem Fuß abzutreten; die Hände dürfen nicht zu Hilfe genommen werden. Gelingt das einem Spieler, so ist die Runde zu Ende. Das Problem ist aber: Berührt der Dino einen Spieler, der ihm zu nahe kommt, so erstarrt dieser auf der Stelle und kann nicht mehr befreit werden.
Schafft es die Gruppe, dem Dino den Schwanz zu entwenden, bevor er alle gebannt hat?
Bruder / Schwester hilf!
Ein Spieler verfolgt als Fänger die anderen. Schlägt er einen Spieler ab, so erstarrt dieser auf der Stelle. Ist es ein Mädchen, so ruft es: „Bruder hilf!“ Daraufhin eilt ein beliebiger Junge herbei, fasst es an den Händen und ruft: „Eins, zwei, drei – du bist frei!“ Danach kann es wieder loslaufen. Ist der Abgeschlagene ein Junge, so ruft er: „Schwester hilf!“; und wird entsprechend von einem Mädchen befreit.
Natürlich schlägt der Fänger den Befreier während der Rettungstat nicht ab.
Zur Person:
Norbert Stockert ist Diplom-Pädagoge, Spielpädagoge sowie Vorstandsmitglied des Vereins Spielmobil Freiburg. Der heute 75-Jährige hat bereits Bücher und Zeitschriftenaufsätze zu Spielthemen publiziert und bildet Lehrer und Erzieher fort. Zudem macht er Spielprojekte für Groß und Klein und hilft weiterhin beim Spielmobil aus.