Das „bierernste“ chilli-Horoskop: Die Sport-ist-Mord-Edition von Hobby-Astronaut Philip Thomas 4Literatur & Kolumnen | 10.03.2024 | Philip Thomas

Horoskop

XXXX Intro

Widder-1

Handballer sind eine verschworene Gemeinschaft. Das Einzige, was die Kreisläufer noch lieber tun als ihren total toughen Männersport zu betreiben, ist davon zu erzählen, wie total tough dieser Männersport so ist und was Fußball noch alles vom Handball lernen kann. Also, wenn sie nicht gerade auf dem Weg zur Reha sind oder just davon zurückkommen.

Stier-1

Man mag es kaum glauben, aber: Kampfsportler sind ausgeglichene Typen. Überbrodelnde Aggressionen werden einfach am Sandsack oder schlotternden Sparringspartner rausgelassen. Allerdings ist das Training aufreibend und schweißtreibend. Ruhepuls genießen Kampfkünstler höchstens beim nächtlichen Spaziergang durch finstere Parks.

Zwilling-1

Ihre Zahnlücken tragen Eishockeyspieler wie Medaillen. Aber im Ernst: Nach dem tragischen Tod eines ehemaligen DEL-Spielers müssen Eishockeyspieler mit Halsschutz auflaufen. Ebenfalls kein Scherz: Früher trugen Feldspieler nicht mal Schutzhelme. Und davor nicht mal die Torhüter. Da werden sogar Handballer blass.

Krebs-2

Schrumpfende Wirtschaft, hohe Energiepreise und Lebenskosten, obendrein lahmender Netz- und Schienenausbau und ein schwelender Rechtsruck. Auch neben dem Fußballplatz gibt Deutschland eine kränkliche Figur ab. Vom „Sommermärchen Reloaded“ ist das Land vier Monate vor der EM weit entfernt. Jetzt hilft nur noch beten – und Peter Neururer.

Loewe-1

Wer keine Lust auf die nächste Turnierklatsche hat, kann vor der EM die Lager wechseln und noch fix die französische oder sogar englische Staatsbürgerschaft annehmen. Oder einem ganz anderen Sport folgen: Deutschland ist heutzutage erfolgreicher im Basketball und Eishockey als im Fußball?!

Schwimmer, Turner, Sprinter. Die meisten Athleten müssen sich im Freibad nicht verstecken. Andere Sportler wollen ihre Performance-Plauze gar nicht einziehen: Dartspieler, zum Beispiel. Warum? Die Kneipensportart erfordert eine stabile Basis und nur geringe, dafür aber präzise Bewegungen. Verletzungen beschränken sich daher auf Alkoholvergiftungen.

Waage-1

Mit dem Mountainbike über die steilen Hänge des Feldbergs, mit dem Trackingrad bis ans Mittelmeer oder mit dem Rennrad durch die kurvigen Serpentinen des Kaiserstuhl? Für echtes Adrenalin müssen Radler gar nicht so weit raus: Nichts ist so gefährlich wie mit dem Hollandrad durch den Berufsverkehr auf der Habsburgerstraße.

Auch Basketball ist den Naturgesetzen unterworfen: Auf jeden Sprung folgt eine Landung und Steph Curry trifft den Dreier. Zur eigentlich kontaktlosen Korbjagd gehören leider auch zahlreiche Sprunggelenkverletzungen. Besonders blöd wird’s, wenn man wie du zwei linke Füße hat. Dein Spitzname auf dem Court lautet nicht ohne Grund: Alley Ups.

Schuetze-1

Vergangenes Jahr wurden die Bundesjugendspiele angezählt, weil Messdaten im Sport ja irgendwie diskriminierend sind und jeder heutzutage ein Gewinner ist. Die nächste Sportart auf der Abschussliste: Schach. Schwarz gegen Weiß? Einen männlichen Monarchen beschützen? Sorry, das ist auch echt nicht mehr zeitgemäß.

Steinbock-1

Gymbros sind eine Spezies für sich. Und es gibt an dieser Stelle keinen Witz, den die Muskelprotze von Neidern nicht schon dreimal gehört hätten: untrainierte Beine, Steroidmissbrauch und eine Existenz einzig im Fitnessstudio und auf Social Media. Aber wehe, jemand stellt dort ihre „Gains“ infrage. Ein verletztes Ego kann auch schmerzen.

Wassermann-1

Kleiner macht oft mehr Spaß. Beweise? Mini-Golf, Hallenfußball und vor allem Tischtennis. Der verletzungsarme Volkssport krankt allerdings am grob unsportlichen Verhalten einiger Gartenamts-Mitarbeiter. Oder warum werden öffentliche Platten mit traumwandlerischer Sicherheit in jedem Windkanal der Stadt aufgestellt?

Möglich gemacht werden große Sportevents erst durch zahllose Helfer: Caddys beim Golf, Balljungen beim Tennis oder Teamärzte bei der Tour de France. Zugegeben: Nicht jedes Helferlein ist unbedingt notwendig. So leisten sich die Olympischen Spiele gegen potenziell absaufende Athleten je Becken einen Rettungsschwimmer und Bademeister.

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