Geschmackspolizei: Der Sounddreck zum Gewässermissbrauch 4Literatur & Kolumnen | 09.11.2016 | Benno Burgey

Mal wieder Schwaben-Bashing, werden Sie denken, langweilig. Stimmt. Die kulturellen Auswüchse der Schwabenverhöhnung verstopfen seit Jahrzehnten unseren Schreibtisch. Die Lieder, die sich abfällig mit unseren Nachbarn im Osten beschäftigen, sind selten witzig und nie gut.

Vor allem sind sie so zahl­reich, dass eine Strafverfolgung ungefähr so erfolgreich ist wie bei Wohnungseinbrüchen in Freiburg. 

Bei schlimmeren Delikten müssen wir dann trotzdem alle Hebel in Bewegung setzten. Wenn Gewässer kulturell verunreinigt werden, natürlich sofort. Dass harm- und wehrlose Gewässer politisch oder kulturell missbraucht werden, ist ein alter Straftatbestand. Denken wir nur an die Etsch und den Belt. Und wenn wir die unzähligen Lieder über den Rhein betrachten, ist klar, warum er versucht, nach Norden zu flüchten.

Und nun dieses. „In Maxau ist der Rhein noch blau, In Mannheim wird er grau, Da fließt der Neckar in den Rhein, Die alte Schwabensau.“

Urheber ist der Malle-DJ Gino Wild (bekanntester Titel vermutlich: „Blasen 5 Euro“).

Weiter geht’s: „Bei Sipplingen isch die Pumpstation, Da bumbet’s Wasser naus, Doch vorher brunzet de Badner nei, Und Schwabe saufets aus.“

Zum Wohl, für Ihre Geschmackspolizei, Benno Burgey

Titel: Badner Lied – Anti-Schwaben-Version
Urheber: Gino Wild
Jahr: 2011