Nachgewürzt! – Po-litik 4Literatur & Kolumnen | 31.10.2024 | Volkmar Staub

Volkmar Staub Volkmar Staub, geboren in Lörrach, lebendig in Berlin, vergibt im chilli die Rote Schote am goldenen Band.

Die bisherigen Grünen-Chefs Omid Nouripur und Ricarda Lang haben die Konsequenz aus der Niederlage bei den ostdeutschen Landtagswahlen gezogen und sind – vermutlich nicht ganz freiwillig – zurückgetreten. Ihnen folgten der Vorstand der Jugendorganisation der Grünen, die sind sogar aus der Partei ausgetreten. Es gab mal so etwas wie eine links-grüne kulturelle Hegemonie in unserer Gesellschaft, die ist inzwischen abgelöst durch einen rechtspopulistischen Dummbeuteltrend. Insbesondere die jungen Wähler haben von paternalistischen links-grünen Gutmenschen die Schnauze voll.

Unsere Politiker sind selber schuld. Wenn man als SPD und Grüne bei Umweltpolitik und Migration den Rechten immer nur hinterherhechelt und jede Wendung der rechten Ideologen mitmacht, nehmen die Wähler doch lieber das Original. An der Macht sind alle Grünen grau. Selbst Kretschmann ruft den hilfesuchenden Flüchtlingen zu: „Wenn kein Platz mehr isch, dann isch halt kein Platz mehr.“ So was kann man auch Kriecherei in den Arsch des Zeitgeists nennen. Heißt es deshalb Popolismus? Ist das Po-litik?

Wenn die jungen Grünen jetzt mit den versprengten Resten der Linken eine neue knackige Partei aufmachen würden, das könnte Bewegung in die tektonischen Verschiebungen der politischen Landschaft bringen. Nur Mut! Es kann ja schnell gehen, wie man bei Sarahs Wagenknechten sieht, die in den drei neu gewählten ostdeutschen Landtagen auf Anhieb gleich zweistellig wurden. Wie geht es weiter in den blühenden politischen Landschaften? Aus den Grünen wird eine „Bewegung Robert Habeck“ und aus der grünen Jugend mit der linken Resterampe könnte eine neue eurokommunistische Umweltpartei werden.

Die CDU versödert oder merzt sich selber aus und die SPD besinnt sich entweder auf ihre linken Grundwerte oder wird zur Splitter-Partei Deutschlands. Und die FDP? Die wird so lange an ihrem wirtschaftsliberalen Kurs und ihrer selbstverschuldeten Geistesbremse festhalten, bis FDP für „Fast Drei Prozent“ steht.

Einige scharfe Schoten-Samen in die politische Landschaft.
Herzlich Euer Volkmar Staub

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