Nachgewürzt: Volkmar Staub über eine Bierpflicht 4Literatur & Kolumnen | 29.03.2022 | Volkmar Staub

Volkmar Staub

Die Brauereien schlagen Alarm. Während der Corona-Krise sei der Bierkonsum so stark zurückgegangen, dass „Existenzen auf dem Spiel stehen“. Das sagte der Chefbierologe des Deutschen Brauerei-Bundes Holger Eichele – und forderte das Ende der Corona-Einschränkungen. Bierologen gegen Virologen. 1500 Brauereien stünden mit dem Rücken an der Wand, vermutlich damit ihnen die Virologen nicht in den Rücken fallen können.

Da hilft nur die Bierpflicht. Solidarität mit den Brauereien: Trinkt für die notleidenden Brauer. Notfalls ein alkoholfreies Damengedeck: Brauer sucht Frau. Von der Abstinenz heißt es mindestens zwei Liter Abstand zu halten. Wer durch einen Alkoholschnelltest überführt wird, dass er nicht mitgeschlabbert hat, erhält ein Bußgeld und muss zur Quarantäne in ein großes Fass. Noch ist Hopfen und Malz nicht verloren.

Wenn sich jeder eine Kiste in der Woche hinter die Binde … äh … Maske kippt, sind die Brauereien gerettet. Lasst euch eine direkte Bierleitung in die Küche legen oder füllt eure Pools mit Fassbier auf. So wie Fidel Castro einst in Kuba jedem Kind einen Liter Milch versprach, braucht es eine staatliche Bierfürsorge. Ich plädiere für flächendeckende Massenbierhaltung. Am besten auf Rezept. Notfalls bekommt man die tägliche Ration in ambulanten Hilfsbierzentren als Zäpfle oder intravenös – und der Begriff „gespritztes Bier“ bekommt seine eigentliche Bedeutung. Wer genug trinkt, bekommt ein digitales europäisches Trinkzertifikat.

Es gibt ja auch genügend Gründe, sich die Welt mit alkoholisiertem Dauerdunst schöner zu trinken: Ukrainekrise, Inflation, Klimakatas-
trophe – alles braucht die rosa Brille eines Schaumgetränks. Also sauft, was das Zeugs hält und vergesst nicht, euch täglich mit einigen Klaren zu boostern. Mariakron statt Omikron. Das rettet dann auch noch die Brennereien. Leberzirrhose? Keine Sorge, in den Krankenhäusern sind langsam wieder genügend Betten frei!

Zum Wohl! Euer Volkmar Staub

Foto: © privat