„Bisschen magisch“ – Cosmic Mints veröffentlichen die EP „Dawgs“ 4Musik | 18.02.2023 | Till Neumann

Die Band Cosmic Mints

Sechs verrucht aussehende Typen aus Freiburg wollen der Musikwelt ihren Stempel aufdrücken. Mit der EP „Dawgs“ möchten Cosmic Mints durchstarten. Um ihren „Psychedelic Fuzz & Roll“ auf mehr Bühnen zu bringen, fehlt derzeit aber eine Verstärkung.

Auf dem Foto sind die Musiker umrandet von roten Blumen. Doch rosig war die Lage zuletzt nicht: Ihr Debütalbum veröffentlichten sie kurz vor der Corona-Krise. Vieles ging den Bach runter. Doch aufgeben war kein Weg. Es entstanden fünf Songs, die am 17. Februar als „Dawgs“-EP erscheinen. Im Sommer soll eine LP folgen.

Das lässige Piano-Intro im EP-Opener „Nighttime“ wird nach 16 Sekunden von einem wilden Soundgewitter unterbrochen. „Der Krach geht von einer unmelodiösen in eine melodiöse Richtung“, erklärt Gitarrist Attilio „Atti“ Ferrarese. Nach acht Sekunden löst er sich in einer melancholischen Melodie auf. Der Knoten scheint geplatzt für neue Wege. „Der Sound klingt vibyer, melancholischer als früher“, sagt Bassist Joey Ssymank. Das Debütalbum sei jumpy gewesen, jetzt seien mehr Hintergrundgedanken dabei.

„Es liegt an der Zeit“, erklärt Ferrarese. Die vergangenen Jahre haben die Band mitgenommen. Jetzt wollen sie wieder von sich reden machen. Zur ersten Single Nighttime haben sie ein Video gedreht. Es erzählt von kreativen Momenten in der Nacht. Wie aus dem Nichts ist der Song entstanden. Bei einer Rooftop-Session kam Ferrarese die Idee zum Lick: „Ich habe einfach etwas gespielt, Axel hat dazu gesungen.“ Für ihn und Ssymank ist es der Lieblingstrack der EP. „Wir haben ihn im Sommer in einem One Take aufgenommen – es war so perfekt“, erzählt der Bassist. Es habe einfach Klick gemacht. „Das macht den Song ein bisschen magisch.“

Mit fünf erdigen Tracks zeigt die Band erneut ihr Gespür für Groove – serviert in einem wilden Stilmix: Alexander Emmert singt gewohnt leidenschaftlich, die Band mag es experimentell. „Coffee Later“ mischt Blues und Funk, „Don’t Move“ kommt als rotzige Gitarrenballade daher, „Black Dogg“ hat Country-Elemente, und „Defeaning Storm“ schickt Reggae durch die Boxen.

An einer Releasetournee arbeitet die Band. Doch dafür bräuchte es eine Person mehr: „Gigs zu kriegen ist schwierig ohne Booker“, sagt Ferrarese. Umso wichtiger ist es ihnen, mit guter Musik auf sich aufmerksam zu machen. Und zwar im DIY-Style. Alles außer dem Mastering haben die Musiker selbst gemacht.

Foto: ©  CM