Kleine Energielieferanten: Gundelfinger Start-up produziert Schwarzwälder Trockenfleisch und Marinaden STADTGEPLAUDER | 25.03.2019 | Isabel Barquero

Schon in der Steinzeit haben Menschen Fleisch gegessen: Die Black Forest Snacks GmbH kreiert aus der altbewährten Zwischenmahlzeit ein modernes Trend-Produkt in traditioneller Handarbeit. Mit ihrer Schwarzwald-Interpretation von Jerky tragen die vier Gründer ihre Heimatliebe in die Bundesrepublik hinaus.

Ein kleines dunkelrotes, hartes Fleischstückchen landet im Mund. Es schmeckt nach BBQ. Es folgt ein weiteres Stück mit Dijon-Senf-Marinade, eins mit Craft-Beer und eins mit Meerrettich, Wasabi und Ingwer. Das würzige Jerky schmeckt gut. „Unser Fleisch stammt ausschließlich von sonnenverwöhnten deutschen Weiderindern. Wir verwenden keine Konservierungsmittel und Geschmacksverstärker“, sagt die Geschäftsführerin Alexandra Iannotti. Neben Beef Jerky bietet das Start-up auch Trockenfleisch aus Schwein und Pute an. Saisonal gibt es eine Wild-Mischung aus Reh und Wildschwein.

Hergestellt wird das marinierte, in dünne Streifen geschnittene Trockenfleisch von Metzgermeister Christian Rückert. Er führt die 114 Jahre alte Familienmetzgerei Rückert in Gundelfingen bereits in der sechsten Generation. Die Rezepturen hat er selbst kreiert. Für den Kaltrauch nimmt er frische Hölzer aus dem Schwarzwald.

Ideal für Zwischendurch: Alexandra Iannotti, Christian Rückert (rechts) und Dominik Stegmann snacken gerne ihr eigenes Jerky.

„Durch die hervorragenden Nährwerte und den Proteingehalt von mehr als 60 Prozent eignet sich unser Jerky nicht nur als Energie- und Eiweißlieferant, sondern auch als gesunde Mahlzeit für Zwischendurch. Für alle, die keinen Schrott essen wollen“, meint ­Iannotti. Mit 6,49 Euro für 50 Gramm ist das Black Forest Jerky relativ teuer. „Es ist ein hochwertiges, in Handarbeit gefertigtes Produkt, in dem viel Herz steckt und das nicht einfach am Fließband durchläuft.“

Der Vertrieb läuft inzwischen bundesweit über den Einzelhandel, diverse Fitness-Studios, Fachhändler und Online-Shops. Das Jerky kommt an, die Produktion musste schon in eine größere Metzgerei bei Stuttgart verlegt werden. „Ich konnte die Mengen in meiner Metzgerei nicht mehr stemmen, nachdem sich die Chargen auf knapp eine Tonne pro Produktion erhöht haben. Das ist zwanzig Mal so viel, wie wir am Anfang hergestellt haben“, erklärt Rückert. Dennoch sei er bei jeder Produktion vor Ort: „Minderwertiges Fleisch kommt mir nicht in die Tüte.“

Neu im Sortiment: Die Barbecue-Rubs zum Marinieren von beispielsweise Fleisch.

Im vergangenen Mai entwickelte der 32-Jährige zusammen mit seinem Team eine neue Produktreihe: Barbecue-Rubs. In Anlehnung an die Jerky-Sorten Classic BBQ, Magic Mustard und Nicey Spicey brachte das Start-up auch die passenden Gewürzmarinaden auf den Markt. „Unsere Rubs sind vielseitig einsetzbar und sogar für Vegetarier geeignet, denn auch gegrilltes Gemüse kann damit verfeinert werden. Außerdem lassen sich daraus Flüssigmarinaden, Dips und Salatdressings anrühren“, sagt Iannotti begeistert.

Seit August haben die jungen Gründer zudem einen Black Forest Concept Store in der Freiburger Konviktstraße eröffnet. Dort werden neben dem Jerky und den Rubs auch allerlei regionale Produkte von Manufakturen und kleinen Traditionsbetrieben verkauft – egal ob Spirituosen, Nudeln, Aufstriche, Kunst oder Mode. „Wir sind kein Souvenir-Shop. Wir wollen zeigen, dass der Schwarzwald mehr zu bieten hat als Kuckucksuhren und Bollenhüte“, sagt die 31-Jährige. „Wir sind stolz auf unsere Heimat und möchten den modernen Schwarzwald in die Welt hinaustragen.“

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Fotos: © Black Forest Snacks GmbH; iba