Eine gute Schnapsidee: Interview mit Marvin von Vinovino STADTGEPLAUDER | 25.04.2019 | Aljoscha Hahn

Klingt nach Wein, ist aber Musik: Vinovino, eine Newcomer-Band aus Freiburg, hat gerade ihre erste EP veröffentlicht. Die fünf gitarrenlastigen Songs beschäftigen sich mit Themen wie Entfremdung und Suizid. Im Interview mit Aljoscha Hahn erzählt Leadsänger Marvin Mears (21 Jahre/Mitte), wie es dazu kam.

chilli: Marvin, willst du mir die Band vorstellen?

Marvin: Da wäre der David, unser Gitarrist. Er ist vor allem für den Sound von Vinovino verantwortlich. Dann gibt’s noch Phil. Er ist ein sehr guter Drummer und hat Erfahrung mit Produktion, weil er selber aufnimmt und Bands produziert. Ich spiele Bass und schreibe die Lyriks.

chilli: Wie habt ihr zusammengefunden?

Marvin: Ich und David kannten uns schon davor. Ich habe ihn aufs Southside mitgenommen. David kannte Phil, weil er Davids Band produziert und aufgenommen hat. Wir haben uns dort alle kennengelernt und uns gut verstanden. Wir hatten einfach Bock, Gitarrenmusik zu machen und im Suff kam die Idee, eine Band zu gründen. Nüchtern war das immer noch der Fall. So hat das Mitte September angefangen.

chilli: Ihr kennt euch seit weniger als einem Jahr. Wie kam es zum frühen Release?

Marvin: Uns war klar, dass wir ziemlich schnell Sachen online haben wollten. Wir hatten anfangs viel Unterstützung von Otto Normal oder Darius von The Deathnotes. Die haben uns sofort auftreten lassen, obwohl wir beispielsweise beim Otto-Normal-Auftritt erst einen Song fertig hatten. Deswegen war das alles ziemlich stressig. Es kam ein Projekt nach dem anderen, aber wir haben es schließlich geschafft, die EP rauszubringen.

chilli: Wie viele Konzerte habt ihr gespielt?

Marvin: Drei. Die erste Show hatten wir im November bei Death by Shotgun im White Rabbit als Support. Dann kam Otto-Normal im E-Werk als Support und schließlich noch eine eigene Show in Lörrach im Heimathafen.

chilli: Eure Songs behandeln Themen wie Entfremdung und Suizid. Wieso?

Marvin: Es ist eine Mischung aus persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Aspekten. Oft passiert es, dass ich von Freunden oder Bekannten zu Songs inspiriert werde. Andererseits sind diese Themen auch sehr gesellschaftskritisch oder politisch. Das mischt sich eben oft. Der Song „Flames“ zum Beispiel ist sehr politisch orientiert. Wir wollen auch darauf aufmerksam machen, dass kein Mensch illegal ist.

chilli: Sind Features geplant?

Marvin: Ja. Der Plan ist, ab Mai monatlich eine Single der EP zu veröffentlichen. Wir haben uns die unserer Meinung nach schönsten Künstler ausgesucht, um die Tracks rauszubringen. Instrumentaltechnisch bleiben sie gleich, die Künstler dürfen allerdings damit anstellen, was sie wollen. Bei „Flames“ ist es Jan von Intrigen aus Braunschweig. „Suicide“ übernimmt Tiff, ein Rapper aus Berlin. Die restlichen Songs werden eine Überraschung.

Mehr zur Band auf: facebook.com/vinovinoofficial

Foto: © Samuel Bosshardt