Aus fürs Restaurant: Jesuitenschloss sucht neuen Pächter STADTGEPLAUDER | 25.09.2019 | Till Neumann

Nach drei Jahren gibt’s im Restaurant Jesuitenschloss den nächsten Wechsel. Pächter und Verpächter verlängern den Mietvertrag nicht. Die Stiftungsverwaltung Freiburg sucht einen Nachfolger. Ein Start ist schon zum November möglich. Ganz einfach scheint der Betrieb des beliebten Ausfluggsziels auf dem malerischen Schönberg aber nicht.

„Eine schöne Zeit geht zu Ende“, schreibt das Restaurant-Team auf der eigenen Webseite. Der Pachtvertrag laufe aus und werde im Einvernehmen nicht verlängert. Bis Ende Oktober wird der Betrieb noch geführt, ist auf chilli-Nachfrage zu erfahren. Doch das Team der Softwarefirma Triargos GmbH möchte sich nicht weiter äußern. Bekannt ist: Seit drei Jahren führt Triargos das Restaurant und die Seminarräume für Bildung, Kunst und Kultur.

Der Seminarbereich wird von Triargos weitergeführt, berichtet Norbert Butsch von der Freiburger Stiftungsverwaltung. Diese ist Verpächter und mittlerweile mit Umbrüchen vertraut. Bis Anfang 2016 führte Peter Bitsch den Betrieb, auch bekannt als Ex-Betreiber des Clubs „Kagan“. Ihm folgte im Jesuitenschloss ein Popup-Gastrobetrieb unter Leitung von Solveig Hansen – allerdings nur für zwei Monate. Nach mehrmonatiger Pause übernahm Triargos.

„Gastronomie ist nicht ihr Kerngeschäft“, sagt Butsch zur Freiburger Firma. Die Nicht-Verlängerung sei abgestimmt. Woran es liege? „Als Ausflugsrestaurant ist das Jesuitenschloss ein Selbstläufer“, sagt Butsch. Im Sommer brumme das Geschäft. Doch in der kalten Jahreszeit werde es schwieriger. „Eine schöne Gegend, aber ohne ÖPNV-Anbindung“, sagt Butsch. „Im Winter muss man dementsprechend etwas tun.“ Das Vetragsende lässt vermuten, dass es da geklemmt haben könnte.

Bei der Suche nach einem Nachfolger gibts er bereits Interessenten, lässt Butsch wissen. Für das Konzept sei die Stiftungsverwaltung offen. Möglich sei ein Start zum 1. November. Wahrscheinlich aber eher ein Neuanfang zum Frühjahr, wenn das Wetter günstig ist für ausreichend Besucherandrang.

Jesuitenschloss

Das Jesuitenschloss in Merzhausen wurde 1898 von der Heiliggeistspitalstiftung gekauft. Das Schloss diente rund 20 Jahre als Kurhaus. Von 1977 bis 1997 nutzte die Stiftung das Gebäudeensemble als Tageserholungsstätte für ältere Menschen. Sie richtete in dieser Zeit außerdem das Stiftungsweingut mit Kellerei, Verkaufsraum und Zunftstube ein. Im Schloss befinden sich außerdem Mietwohnungen. Seit 1978 ist ein Teil der Schlossanlage als Gaststätte verpachtet.

Foto: © Jesuitenschloss