S-Beteiligung macht 1,3 Millionen Euro Gewinn business im Breisgau | 25.03.2020 | bar

Die Beteiligungsgesellschaft der Freiburger Sparkasse (SBG) hat im vergangenen Jahr mit sechs Beschäftigten gut 1,3 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. „Es war ein ziemlich gutes Jahr“, sagt Geschäftsführer Hermann Dittmers beim Redaktionsbesuch. Es wäre noch deutlich besser geworden: Aber eine Insolvenz im Bereich der Elektromobilität schlug sich mit 500.000 Euro negativ in den Büchern nieder, wie Prokurist Nicolai Gerig berichtet. So lag der Umsatz bei 2,8 Millionen Euro.

Ende vergangenen Jahres war die S-Beteiligung mit 40 Einzelengagements an 30 Unternehmen beteiligt. Mit maximal zehn Prozent. Das Portfolio ist breit gefächert. Zu den Beteiligungen zählen etwa Streit Service & Solution, Burger Druck, Welte Fahrzeugbau, die Mooswaldklinik oder die Kern AG. Zwei Beteiligungen verkauften Dittmers und sein Team – mit gutem Ertrag. Vom Jahresergebnis wandern 822.000 Euro Gewinn (2018: 742.000) direkt und weitgehend ertragssteuerfrei in die Bilanz von Sparkassen-Chef Marcel Thimm, zudem 480.000 Euro an Zinsen.

Die SBG wird immer dann vom regionalen Mittelstand gerufen, wenn Unternehmer Wachstum finanzieren wollen – im eigenen Betrieb oder durch Übernahmen – und dafür frisches Eigenkapital benötigen. Banken können das Wachstum meist nicht oder nur schlecht finanzieren, weil dieses oft eine Wette auf die Zukunft ist – und die nötigen Sicherheiten dafür entweder fehlen oder der Unternehmer diese anderweitig benötigt. So ist die SBG durchaus ein Glied in der Wertschöpfungskette in der Region. „Wir sind ein kleiner Wachstumsmotor für den Mittelstand“, so Dittmers.

Nur vereinzelt, wie unlängst am Bodensee, engagiert sich die Beteiligungsgesellschaft auch außerhalb des Geschäftsgebiets ihrer Mutter. Werden die Summen zu hoch (das eigene Limit liegt pro Beteiligung bei 1,5 Millionen Euro), kooperiert die SBG mit anderen Kapitalgebern – etwa mit der MGB Baden-Württemberg.

Die Beteiligungen sind entweder still (dann kassiert die SBG Zinsen aufs eingelegte Kapital) oder offen (dann geht es um Ausschüttungen oder Dividenden). Eins ist aber immer klar. „Bei uns bleiben die Unternehmer immer Herr im eigenen Haus“, sagt Dittmers. Und wenn der Unternehmer den Gewinn des Jahres eben nicht komplett ausschütten möchte, sei das kein Problem. Das ist nur ein Unterschied zu den am Markt derzeit aggressiv auftretenden Venture-Capital-Anbietern. Ein zweiter: „Wir verkaufen unsere Anteile immer nur an die Unternehmer selbst zurück und nicht an einen Dritten“, so Gerig.

Nachdem das Volumen der fünf neuen Beteiligungen im vergangenen Jahr bei rund zwei Millionen Euro lag, führen Dittmers und Gerig derzeit mit fünf Unternehmen Gespräche über insgesamt vier Millionen.

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