Weiter Auftrieb am EuroAirport: 8,1 Millionen Passagiere, 80 Millionen Euro für neues Terminal Wirtschaft | 05.04.2024 | Lars Bargmann

Eine Visualisierung des geplante neue Terminal am EuroAirport. So könnte es aussehen, das geplante neue Terminal am EuroAirport.

Nach dem Schock der weltweiten Pandemie und dramatischen Einbrüchen hat sich die Erholung im Passagierverkehr am EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg (EAP) im vergangenen Jahr fortgesetzt. 8,1 Millionen Fluggäste nutzten die Plattform. Das sind zwar noch 11 Prozent weniger als 2019, aber 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Flughafendirektor Matthias Suhr blickt optimistisch in die Zukunft. Fürs laufende Jahr rechnet er mit 8,4 Millionen Passagieren.

Während die Passagierzahlen um 15 Prozent nach oben kletterten, legte die Zahl der Flugbewegungen um 5 Prozent auf 88.323 zu. Dabei haben Reisen aus familiären Gründen (vor allem Arbeitskräfte, die aus der Region zu ihren Familien nach Osteuropa fliegen) stark zugenommen, Geschäftsreisen sind indes zurückgegangen. Die Zahl der Ferien­flieger ist aktuell stabil.

29 Fluggesellschaften Easyjet behauptete seine führende Rolle mit einem Anteil von 55 Prozent – bieten insgesamt 100 Destinationen an, in erster Linie nach Europa und in den Mittelmeerraum. Spitzenreiter war erneut Pristina, gefolgt von Istanbul und London. Neu im Angebot sind ab Sommer erstmals Oslo und Kopenhagen, ab August zudem Dubai.

Rückläufig war die Fracht – um 6,6 Prozent auf 106.800 Tonnen. Die industriellen Firmen (Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel, Nomad Technics AG und Pilatus), die etwa ein Drittel der insgesamt 6400 Arbeitsplätze auf der Plattform verantworten, hätten sich robust gezeigt. Der EAP ist einer der größten Arbeitgeber in der Region. Bei der Flughafenbetreibergesellschaft selbst arbeiteten Ende vergangenen Jahres 394 Menschen.

Direktion und Verwaltungsrat arbeiten derweil weiter an einem kleineren CO2-Fußabdruck (aktuell: 161.000 Tonnen jährlich, Ziel sind Netto-Null-Emissionen bis 2030), der Verbesserung der Servicequalität für die Fluggäste und der Reduktion des Nachtlärms.

Zwar werden schon seit Februar 2022 keine Starts nach 23 Uhr mehr geplant. Deren Zahl ist seither im Vergleich zu den Vorjahren (2017 bis 2019) aber nur um 48 Prozent gesunken. Grund: Viele Flüge werden knapp vor 23 Uhr angesetzt, können aber dann oft erst zwischen 23 und 23.15 Uhr abheben. Für von den Airlines verschuldete Starts in diesem Zeitraum hat die französische Aufsichtsbehörde ACNUSA Ordnungsgelder von mehr als 1,4 Millionen Euro ausgesprochen.

Seit Jahresbeginn ist es noch teurer geworden: Die Lärmgebühren sind bis auf das Sechsfache gestiegen. Damit sei der EAP in der Nacht der teuerste Flughafen in Frankreich und der Schweiz, sagte Verwaltungsratsvizepräsident Raymond Cron. Der Umsatz des Flughafens lag 2023 voraussichtlich bei etwa 160 Millionen Euro. Rund 80 Millionen will der Flughafen im östlichen Bereich bis 2030 in ein neues, 14.000 Quadratmeter oder zwei Fußballfelder großes Terminal investieren.

Visualisierung: © EuroAirport