Buch-Rezi: Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut 4Literatur & Kolumnen | 20.06.2022 | Erika Weisser

Buchcover: Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut

Luchsberg ist ein Dorf in Süddeutschland, wo jeder jeden kennt und alle alles voneinander wissen. Außer in Claras Fall: „Niemand kannte die Frau, die ihre Mutter hätte sein können“, schreibt die Freiburger Autorin Marie Malcovati über die ungewisse Herkunft des Mädchens, das ein Bauer als Neugeborene an einem kalten Dezembermorgen im Kuhstall fand. Seither lebt Clara im Haus des kinderlosen Lehrerehepaares Tine und Niklas.

Gegenüber, in einer leerstehenden Bruchbude, wohnt Tahvo. Auch von ihm wissen die Dorfbewohner wenig. Das stellt Iona fest, als sie nach langem Fußmarsch durch eine stürmische Regennacht völlig erschöpft dort ankommt und ihn nicht antrifft: Niemand will die geringste Ahnung über seinen Verbleib haben. Weder Tine, die eine Affäre mit ihm verschweigt. Noch die Gastwirtin Karolin, die insgeheim mit den Geistern ihrer Vergangenheit mit ihm kämpft.

Tahvo ist Ionas Vater; sie kennt ihn nicht, wollte es auch nie. Doch nun ist sie pleite, obdachlos und schwanger. Zögernd nehmen sich Tine und Karolin ihrer an. Trotz gegenseitiger Vorbehalte reisen die drei Frauen schließlich in die finnische Heimat des rätselhaften Mannes – und kommen unterwegs zu einem erstaunlichen Schluss.

Lesung: 6. Juli, 19.30 Uhr SWR-Studio Freiburg

Buchcover: Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut

Als hätte jemals ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut
von Marie Malcovati
Verlag: Edition Nautilus, 2022
224 Seiten, gebunden
Preis: 22 Euro