Chrissy Hellstern ist Deutscher Amateurmeister im Skaten Sport | 08.11.2017 | Till Neumann

Bei den Deutschen Meisterschaft im Skateboarden hat es ein Freiburger nach ganz oben geschafft. Der 18-jährige Chrissy Hellstern hat sich am Wochenende im Europa-Park in Rust den Titel geholt. Er ist damit Titus Local of the Year 2017.

Im Interview mit Till Neumann erzählt der Abiturient, mit welchem Trick er die Jury überzeugt hat. Und warum Contests eigentlich nicht so wichtig sind. 

Chrissy, wie hast du den Titel geholt?  
Ich bin die letzten Monate und Wochen ziemlich viel skaten gewesen. Meine Runs (so nennt man die Zeit, die man hat, um seine Tricks zu präsentieren. In der Qualifikation 45 Sekunden, im Finale 60 Sekunden) beim Locals Only Finale in Rust liefen echt gut. Also ich habe fast alle Tricks geschafft, die ich mir vorgenommen habe.  

Wie stark war die Konkurrenz?  
Die anderen Fahrer hatten sich aus ganz Deutschland qualifiziert. Da waren schon recht viele sehr gute Fahrer dabei. Man braucht einfach auch Glück: dass man gut in Form ist und die Tricks und Manöver schafft, die man sich vornimmt.  

Was war dein bester Moment?  
Als ich nach meinem Finalrun realisiert habe, dass es gut gelaufen ist und ich nun fertig bin. Und mit den Freunden Achterbahn fahren kann (grinst).  

Chrissy skatet fast jeden Tag.

Was war dein stärkster Trick? 
Der Fs Nosebluntslide am Downrail. Den habe ich als letztes im Finalrun gemacht. Man hat dabei das Rail (Metallstange) vor sich und springt drüber, um mit der Nose (obere Seite des Boards) auf der anderen Seite der Stange zu sliden.

Was gab’s als Preis?  
Eine Art Jahressponsoring von allem, was man zum Skaten braucht. Also mir werden monatlich Bretter, Rollen und so weiter zugeschickt und dazu noch ganz viele Klamotten. Das Ganze ist ein Sachpreisgutschein im Wert von 5000 Euro. Dazu gab’s noch eine neue Playstation mit VR Brille obendrauf.  

Das Miteinander ist bei euch Skatern wichtiger als Contests zu gewinnen. Warum sind euch Siege egal?  
Naja, egal ist es uns nicht. Vor allem nicht bei solchen Wettbewerben. Aber es geht uns allen hauptsächlich um den Spaß am Skateboardfahren. Und darum, diesen gemeinsam zu erleben und einfach eine gute Zeit zu miteinander zu haben.  

Wie geht’s jetzt weiter für dich? Wirst du Profi?  
Für mich geht es weiter wie davor auch. Das heißt, ich gehe skaten, weil es mir Spaß macht, weil es mich erfüllt, wegen der Menschen und noch aus ganz vielen anderen Gründen.  

Trittst du bald auch bei internationalen Contests an?  
Wenn es sich ergibt schon. Aber grundsätzlich eher weniger wegen der Anreisekosten. Und weil das Niveau in vielen anderen Ländern ganz schön krass ist.  

Fotos: © Till Neumann