Neustart für Passage 46: Ahoii Club und IG Subkultur mischen kräftig mit STADTGEPLAUDER | 15.11.2017 | Till Neumann

Das Theater Freiburg wagt einen Neuanfang: Seit Anfang November betreibt es die Passage 46 in Eigenregie. Als Bühne, Club, Bar, Café. Die Partyreihe „Ahoii Club“ hat dort ein neues Zuhause, die IG Subkultur lädt zu Galanächten ein und Freiburg bekommt eine Late Night Show.

„Das ist ein sensationeller Ort“, schwärmt Intendant Peter Carp über die Passage 46. Ohne finanziellen Aufwand sei flott gemacht worden, was vorher viel Diskussionsstoff geliefert hatte. Ende 2015 ging die Passage nach nur neun Monaten Laufzeit insolvent. Seitdem wurde sie nur vereinzelt genutzt. Jetzt sind zwei Schauspieler aus Carps Team am Ruder: Kurator Martin Müller-Reisinger (48, l.) sowie der künstlerische Produktionsleiter und Regisseur Bastian Kabuth (30). Das Theater führt die Location eigenhändig.

Optisch neu ist ein roter Baldachin am Eingang. Inhaltlich gibt’s Ausstellungen, Performances, Partys und eine Late Night Show – moderiert von Müller-Reisinger und Kabuth. Unter dem Titel „Schall und Rauch“ ist diese schon in Oberhausen gelaufen, werde nun aber auf Freiburg gemünzt. In Oberhausen war Carp zuvor Intendant.

Die Passage ist keine Bar, eher ein Café des Artistes, sagt der Theater-Chef. Künstler sollen dort auf Freiburger treffen – und andersrum. „Im Idealfall kann man sie irgendwann nicht mehr unterscheiden“, hofft der Intendant. Kooperationspartner sind unter anderem das Literaturhaus und Studieren ohne Grenzen.

Für Carp ist die Passage eine fünfte Spielstätte. Kleinere Programme aus Oberhausen hätten bisher nicht die richtige Bühne gefunden, in der Passage seien sie gut aufgehoben. Sechs Abende die Woche ist die Passage offen, 10 bis 15 Veranstaltungen sind monatlich geplant. Eine Konzession für regelmäßige Tanzveranstaltungen gibt es weiterhin nicht. Montags bleibt die Passage geschlossen.

Einmal im Monat wird der Ahoii Club dort eine Party schmeißen. „Anfragen gab es mehrere, aber das waren uns die Sympathischsten“, sagt Müller-Reisinger. Am 25. November ist Ahoii-Auftakt. Auch mit der IG Subkultur sind Abende geplant. Am 28. November steigt die erste Galanacht mit Diskussionen und Musik. Ein Partyformat soll es nicht werden. Würde auch nicht passen zum Artisten-Café. Eine Außenbestuhlung schon. Die versuche man zur Sedanstraße hin zu bekommen, sagt Peter Carp. Ein Antrag bei der Stadt sei gestellt.

Foto: © Till Neumann