Filmstart: KÖNIGIN – Geschichte eines tragischen Sündenfalls Filmnews | 14.05.2020 | chilli

Filmausschnitt von die Königin

Verbotene Liebe, Tabubruch und Psychothriller: Eine Affäre zwischen einem 16-Jährigen und seiner Stiefmutter führt zum Bruch in der Fassade einer bürgerlichen Familie. Mit ihrem Erotikdrama „Königin“ legt die dänisch-ägyptische Regisseurin May el-Toukhy einen vielschichtigen Film über Macht, Verrat und Leidenschaft vor.

Die erfolgreiche Rechtsanwältin Anne (Trine Dyrholm) lebt ein perfektes Leben. Gemeinsam mit ihrem Mann Peter (Magnus Krepper) – einem erfolgreichen Arzt – und ihren beiden Töchtern wohnt sie in einem wunderschönen Haus. Als Peter eines Tages beschließt, seinen 16-jährigen Sohn Gustav (Gustav Lindh) bei sich aufzunehmen, der bislang bei seiner Ex-Frau lebte, will Anne dem rebellischen Teenager ein liebevolles Zuhause bieten. Doch schon bald empfindet sie mehr für Gustav als nur mütterliche Gefühle. Was als spielerischer Flirt beginnt, wird schon bald zu einer leidenschaftlichen Beziehung, die droht, alles zu zerstören, was Anne und Peter sich aufgebaut haben.

Mit dem erotischen Drama schafft es Regisseurin May el-Toukhy (TV-Serien „Die Wege des Herrn“, „Die Erbschaft“) die Geschichte einer leidenschaftlichen Beziehung, die nicht sein darf, so spannend zu erzählen, dass sie dem Kinopublikum den Atem raubt, nicht zuletzt dank einer schauspielerischen Tour de Force seiner Hauptdarstellerin Trine Dyrholm („Astrid“, „Love is all you need“). Für diese Rolle wurde sie auf den Film Festivals von Zürich und Göteborg als „Beste Schauspielerin“ ausgezeichnet und zudem für den Europäischen Filmpreis nominiert. Darüber hinaus wurde der Film auf dem Sundance Film Festival mit einem Publikumspreis ausgezeichnet. Bei den diesjährigen Danish Film Awards erhielt KÖNIGIN insgesamt neun Auszeichnungen, darunter die Preise „Bester Film“ und „Beste Schauspielerin“.

Filmausschnitt von die Königin

Die glückliche Familie, oder trügt der Schein? Anne (Trine Dyrholm) und Peter (Magnus Krepper) mit den gemeinsamen Zwillingen.

Ein Statement der Regisseurin May el-Toukhy dazu:
„In KÖNIGIN trifft eine mächtige Frau eine Reihe von unumkehrbaren Entscheidungen, die unvorstellbare Folgen für sie und die Menschen haben, die ihr wichtig sind. Der Film untersucht, wie weit wir bereit sind, zu gehen, wenn diese Entscheidungen einmal getroffen sind, um uns zu schützen und den Status quo unserer Existenz aufrechtzuerhalten.

Macht ist ein starkes Gesamtthema. Die Machtstrukturen von Familien vermitteln oft Wahrheiten über Machtstrukturen im Allgemeinen; die scheinbare, aber oft unsichtbare Machthierarchie in Familien fasziniert mich, weil selten darüber gesprochen wird, aber fast vom Urinstinkt ausgelebt wird.

Mit dieser Geschichte möchte ich das Gefühl der Berechtigung untersuchen, das mit der Macht einhergeht, und was passieren kann, wenn wir die Verantwortung, die mit der Autorität einhergeht, nicht ernst nehmen, sei es in unserem Privat- oder Berufsleben.

In der Welt der Fiktion neigen wir dazu, Geschichten über die Idee zu erzählen, dass im Bösen etwas Gutes steckt, aber wir erzählen nur selten Geschichten über das Böse im Guten, obwohl diese auch ewige Wahrheitenüber menschliches Verhalten enthalten. Es ist mein Bestreben, dieses Schisma anzusprechen und gleichzeitig eine Geschichte zu erzählen, in der die Zuschauer mit ihren eigenen Überzeugungen konfrontiert werden und dazu ermutigt werden, im Verlauf der Geschichte Stellung zu beziehen.“

Königin Filmcover

 

KÖNIGIN
Dänemark 2020
Mit: Trine Dyrholm, Gustav Lindh, Magnus Krepper u.v.m.
Regie: May el-Toukhy
Drehbuch: Maren Louise Käehne, May el-Toukhy
Verleih: SquareOne Entertainment GmbH
Laufzeit: 127 Minuten

Seit 5. Mai 2020 digital erhältlich

 

Fotos: © SquareOne Entertainment