Tradition trifft Innovation – Kirschner Wohnbau zeigt sich von der Baukrise unbeeindruckt Bauträger | 02.10.2024 | Lars Bargmann
Die Kirschner Wohnbau GmbH feiert im kommenden Jahr schon ihr 60-jähriges Bestehen. Und wie es sich für ein Traditionsunternehmen gehört, agiert sie auch in diesen turbulenten Zeiten mit ruhiger Hand und ist unbeirrt im Wohnungsbau aktiv. Die aktuellen Bauplätze liegen in den begehrten Stadtteilen Herdern, Zähringen und Littenweiler.
Auf dem Güterbahnhof, wo die Kirschner Wohnbau ihren Sitz hat, geht das Projekt IKS, benannt nach der Ingeborg-Krummer-Schroth-Straße, mit insgesamt 104 Wohnungen jetzt seinem Ende entgegen. Die IKS 4 ist schon komplett bezogen, die IKS 2 trotz aller Widrigkeiten im Zeitplan. Beide Gebäude sind an einen institutionellen Anleger verkauft worden. Als Generalunternehmer fungiert die Dürrschnabel Industriebau, die im Februar den plötzlichen Tod ihres Geschäftsführers Markus Keune verkraften musste. „Es ist Markus Keunes beeindruckendes Verdienst, dass die IKS 4 so toll gelaufen ist“, lobt Dennis Kirschner seinen ehemaligen Geschäftspartner.
Ebenfalls mit der Dürrschnabel baut Kirschner an der Uffhauser Straße 21 Wohnungen. Ein KfW-40-Haus ist bereits komplett an einen Anleger verkauft, im anderen gibt es zehn Eigentumswohnungen mit zwei oder drei Zimmern für im Schnitt 7500 Euro pro Quadratmeter.
Kurz vor dem Baustart – als Gemeinschaftsprojekt mit dem Freiburger Immobilienzentrum – ist ein Stadthaus mit acht Wohnungen am Kreuzsteinacker, wo schon vor Baubeginn fünf der acht Wohnungen verkauft waren. Die preiswerteste noch zu habende hat drei Zimmer, 82 Quadratmeter und kostet 775.000 Euro. Wallboxen gehören hier zur Standardausstattung.
Auf der anderen Seite der Stadt, im Norden, ist mit der Anemone 24 (benannt nach dem gleichnamigen Weg) ebenfalls ein freistehendes Haus mit sechs Einheiten (59 bis 134 Quadratmeter) unter einem Satteldach kurz vor dem Spatenstich. Mitte 2026 soll es bezugsfertig sein. Die Quadratmeterpreise liegen dort um die 9500 Euro. „Eine tolle Lage mit Blick auf den Fritz-Ginter-Park“, kommentiert Detlef Schuster vom Verkaufsteam.
Eine weitere repräsentative Stadtvilla ist an der Ludwigstraße 36 nahe dem Stadtgarten geplant. Aktuell laufen dort die Erdarbeiten. Hier werden es 14 Wohnungen (62 bis 157 Quadratmeter) sein, einige gar mit Münsterblick. Kirschner ist nicht für günstigen Wohnraum bekannt, sondern für qualitativ hochwertige Wohnungen. „Wo ausschließlich der Preis das dominante Kriterium ist, sind wir mit unseren Projekten selten der richtige Partner“, sagt Kirschner. Dafür lege die Firma viel zu viel Wert auf gehobene Ansprüche.
Viele Käufer sind Wiederholungstäter, sie wissen, wie eine Kirschner-Wohnung am Ende gestaltet ist – und wo sie liegt. Die Kirschner-Kundschaft ist zum Großteil gar nicht von der Zinswende betroffen, weil sie über ausreichend Mittel verfügt. Aber auch Kirschner kritisiert, dass die zinsvergünstigten Darlehen der KfW-Bank ihren Namen nur halbwegs verdienen: 2,5 bis 3 Prozent auf maximal 100.000 Euro hätten so gut wie keinen Einfluss auf Kaufentscheidungen. Und wenn die Mittel dann auch instabil sind, Programme nur wenige Wochen laufen, dann stimme etwas Grundsätzliches nicht.
Bald 60 Jahre lang hat die Kirschner Wohnbau ihre Gebäude in bewährter Bauweise erstellt, schon bald aber wird sie auf einem Grundstück im Stadtteil Mooswald einen reinen Holzbau in Angriff nehmen. „Das wird unser Pilotprojekt in Sachen Holzbau, wir haben das richtige Grundstück und auch die richtigen Partner gefunden und freuen uns drauf“, sagt Kirschner. Tradition trifft Innovation.
Fotos: © Kirschner Wohnbau