Bereit, Zukunft zu gestalten: Der VBBM gelingt die Fusion und auch eine gute Bilanz business im Breisgau | 09.06.2019 | Lars Bargmann

Gebäude VBBM

Die Volksbank Breisgau-Markgräflerland (VBBM) hat eine robuste Bilanz fürs Geschäftsjahr 2018 hingelegt und die Fusion aus den vorherigen Banken Breisgau-Süd und Müllheim durchaus beispielhaft bewerkstelligt.

Wächst da zusammen, was zusammengehört? Wer sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Norbert Lange und dem Vizevorstandsvorsitzenden Jörg Dehler an den Tisch setzt, bekommt das Gefühl: ja. „Es war eine Fusion auf Augenhöhe“, sagt Dehler im für sechs Millionen Euro unlängst frisch bezogenen Erweiterungsbau an der Max-Immelmann-Allee 17 im Gewerbepark Breisgau. Dort stehen nun zwei neuwertige Gebäude mit insgesamt 4100 Quadratmetern Büroflächen zur Verfügung. Rund 1000 Quadratmeter sind im Neubau an Dritte vermietet.

291 Menschen arbeiten heute für die VBBM, die bisher getrennt verantworteten Standorte sind beibehalten worden, einige verkleinert, einige zu SB-Filialen umfunktioniert. Die Digitalisierung der Kundschaft macht auch keinen Halt im VBBM-Gebiet, das sich von Bad Bellingen bis nach Burkheim, von den Schwarzwaldhöhen bis an den Rhein erstreckt. Regionalzentren gibt es in Müllheim und Bad Krozingen, Hauptfilialen in Breisach und Neuenburg. „Die Wege für unsere Kunden sind nicht länger geworden“, sagt Lange.

Die neue Firmenzentrale bietet sehr moderne, flexible Arbeitswelten, auch für größere Teams. Seit Mitte Januar sitzt das Immo-Center im Gewerbepark (siehe Infobox). Das ServiceCenter konnte neue Räume beziehen. Insgesamt investierte die Bank von 2015 bis heute mehr als 15 Millionen Euro in den Standort. Während früher Kunden der Volksbank Müllheim am Telefon oft genug bei einem Dienstleister landeten, sprechen sie jetzt – auf Badisch – mit den 15 hauseigenen ServiceCenter-Mitarbeitern. Diese erledigen viele Aufträge direkt am Telefon oder wissen genau, mit welchem Ansprechpartner sie verbinden müssen.

Führungsquartett: Matthias Engist, Karin Ortlieb, Norbert Lange und Jörg Dehler (v.l.) bilden den Vorstand der Bank.

105 Menschen arbeiten im Gebäude mit der Nummer 15, das nicht zuletzt über ein raumgreifendes Atrium verfügt, in dem auch hauseigene Veranstaltungen für Mitarbeiter oder bestimmte Zielgruppen gemacht werden können. „Früher mussten wir dafür auch mal ein Bürgerhaus oder andere Flächen anmieten, heute können wir das hier vor Ort machen“, erzählt Lange.

Wie unlängst, als mal eben Vertreter von 45 Musikvereinen zum Stelldichein kamen – und je 1000 Euro an genossenschaftlicher Unterstützung mit nach Hause nehmen durften. Gut 100 Banker arbeiten in der Nummer 15, 36 nun im frisch bezogenen Neubau, dessen Räume – darunter auch anmietbare für Konferenzen oder Tagungen – mit vielen Bildern aus der Region akzentuiert sind und auch auf heimische Namen hören.

Die restliche Belegschaft arbeitet in den insgesamt 18 Filialen (siehe Infobox). 69.000 Privatkunden hat die fusionierte Bank, davon leben 55.000 im Verbreitungsgebiet. Die restlichen 14.000 sind verteilt über das ganze Bundesgebiet und das angrenzende Elsass.

Die Fusion, sagen die Vorstände, habe sehr viele Vorteile gebracht: Man konkurriert nicht mehr um Azubis oder Fachkräfte, man geht gemeinsam auf die Suche. Das Produktportfolio ist breiter geworden, weil die Bank mit einer Bilanzsumme von nun knapp zwei Milliarden Euro eine kritische Masse überwunden hat. Die neue Größe macht auch Ausbildungsgänge möglich, die zwei kleinere Institute nicht angeboten hätten. Etwa im Bereich IT. Und sie hievt das Institut in den Kreis der größten regionalen Arbeitgeber mit noch besseren sozialen Leistungen – etwa einer Mitgliedschaft beim Firmenfitness-Anbieter Hansefit oder Zuschüssen für die Kinderbetreuung.

Neubau, die zweite: ServiceCenter und Immo-Abteilung in einem Haus.

„Die erfolgreiche Positionierung am Markt ist uns dank der Bündelung von Beratungskompetenz in unseren Regionalzentren schnell gelungen. Gleichzeitig arbeiten wir intensiv an unserem Leistungspaket zum digitalen Banking und haben die telefonischen Serviceleistungen und die Erreichbarkeit verbessert“, betont Jörg Dehler.

Die Synergieeffekte seien schnell „deutlich spürbar“ und trügen zur Effizienzsteigerung, Kostenreduzierung und zur Stärkung der Marktposition bei. Die ist durchaus an den Bilanzzahlen ablesbar: Das Kreditgeschäft legte kräftig zu, mit 242 Millionen Euro Neugeschäft stieg das Kundenkreditvolumen um fast sieben Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Die VBBM trotzte auch dem Niedrigzinsumfeld und steigerte den Zinsüberschuss sogar leicht, derweil sie die Erlöse aus dem Provisionsgeschäft deutlich verbesserte.

Nach Bildung von Rücklagen, dem Bewerten von Risiken und dem Aufstocken des Eigenkapitals auf 198 Millionen Euro blieben unterm Strich 3,1 Millionen Euro an Jahresüberschuss. Daraus soll eine Dividende in Höhe von 4,25 Prozent an die gut 38.500 Mitglieder der Bank ausgeschüttet werden. Und auch die Kommunen im Verbreitungsgebiet profitieren: von mehr als sechs Millionen Steuerzahlungen. 

Für Vorstandschef Lange ist die VBBM „bestens vorbereitet, um die Zukunft zu gestalten und den zunehmenden Herausforderungen des Wettbewerbs, der Regulatorik und der unaufhaltsam fortschreitenden Digitalisierung zu begegnen“. 

Die Immo-Abteilung der VBBM

Auch die Immobilienspezialisten der VBBM sind in den Neubau Max-Immelmann-Allee 17 eingezogen. Das sechsköpfige Team um Bereichsleiter Armin Rudolph vermittelte im vergangenen Jahr 49 Objekte mit einem Gesamtwert von 16,4 Millionen Euro. Aktuell haben die Immobilienexperten 25 Angebote im Portfolio und bereiten den Vertrieb von mehreren Neubauvorhaben vor.

VBBM-Bilanz-Box 2018

Betreutes Kundenvolumen
3,31 Milliarden Euro

Bilanzsumme
1,84 Milliarden Euro

Kundeneinlagen
1,99 Milliarden Euro

Kundenkredite
1,32 Milliarden Euro

Zinsüberschuss
34,4 Millionen Euro

Provisionsüberschuss
12,5 Millionen Euro

Personal- & Sachkosten
27,41 Millionen Euro

Steuern
6,17 Millionen Euro

Jahresüberschuss
3,1 Millionen Euro**

Eigenkapital
198 Millionen Euro

CIR
64,11

Filialen
35 (davon 17 SB)

Mitarbeiter
291 (davon 15 Azubis)

** Nach Bewertung und Rücklagenbildung

Fotos: © VBBM, Partner AG