Frühjahrsaufschwung verschafft Arbeit: Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent business im Breisgau | 11.06.2019 | Philip Thomas

Arbeitslosenquote

In Freiburg sowie den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren im vergangenen April 12.113 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 554 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf insgesamt 3,3 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit bleibt mit 2,2 Prozent auf dem niedrigen Wert vom Vorjahr.

„Wir registrieren für April deutlich weniger Arbeitslose“, sagt die stellvertretende Leiterin der Agentur für Arbeit Freiburg, Theresia Denzer-Urschel. Gleichzeitig meldeten die Betriebe und Verwaltungen zahlreiche Stellenangebote. „Der Arbeitsmarkt ist weiter sehr stabil. Ich gehe nicht davon aus, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert“, so Denzer-Urschel. Vom Frühjahrsaufschwung profitierten nahezu alle Berufsgruppen, vor allem aber die Bau-, Gastronomie-, Verkaufs- und Logistikjobs. Auch in produzierenden Berufen gab es entgegen trüber Konjunkturprognosen mehr neue Arbeitsverträge als Kündigungen.

Im April meldeten sich 3.451 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 96 weniger als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig fanden 3.994 Menschen neue Jobs, 192 mehr als im Vorjahreszeitraum. In nahezu allen Regionen des Agenturbezirks hat sich die Zahl der Arbeitslosen verringert. Lediglich im Elztal blieb die Zahl mit 574 Arbeitslosen (+38) und 2,4 Prozent nahezu unverändert niedrig.

Nach Kreisen ergibt sich folgendes Bild: In Freiburg sind zum Stichtag 5.869 Arbeitslose gemeldet (-43), die Quote liegt unverändert bei 4,8 Prozent. Im Breisgau-Hochschwarzwald sind 3.825 ohne Job (-300), die Quote liegt bei 2,6 Prozent (-0,2), und im Landkreis Emmendingen gibt es 2.419 Arbeitslose (-211), was eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent (-0,3) bedeutet. Die gesamte Region liegt damit unterm Bundesdurchschnitt von 4,9 Prozent. Aber auch deutschlandweit sank die Arbeitslosenzahl im April um 0,2 Prozentpunkte oder 72.000 auf rund 2,23 Millionen.

Mit der Arbeitslosenzahl sank im Vergleich zum ­April 2018 auch die Zahl der beim Amt gemeldeten offenen Arbeitsstellen: In Freiburg waren es im April 5.352. Gegenüber März ein Rückgang von 145. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 73 Stellen weniger. Im Gebiet Breisgau-Hochschwarzwald waren 2.016 Arbeitsplätze bekannt, gegenüber März ist das ein Rückgang von 57. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es dort 76 Stellen weniger. In Emmendingen waren 984 Arbeitsstellen gemeldet, 20 mehr als im März. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es dort 84 Stellen weniger.

In Freiburg kommen damit 2,3 Arbeitslose auf eine gemeldete Arbeitsstelle, in Emmendingen sind es statistisch 2,5 und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 1,9 Arbeitslose. Am wenigsten ausgeglichen ist das Verhältnis in Freiburg im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (4,6), wie auch in Emmendingen mit 7,2. Im Breisgau-Hochschwarzwald gab es im Bereich Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung 5,2 Arbeitslose pro Arbeitsstelle.

Die Zahl der Unterbeschäftigten ohne Kurzarbeit liegt weiter deutlich über der der Arbeitslosen. Die Freiburger Arbeitsagentur verzeichnete 17.181, 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 habe der Beratungsbedarf an Kurzarbeit immer wieder mal zugelegt, wenn sich für die Konjunktur Risiken abzeichneten, etwa zum Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise oder wenn politische oder Handelskonflikte aufkeimten.

Für Denzer-Urschel ein normaler Vorgang: „Das zeigt, dass die Unternehmen bei der Beschäftigungssicherung kein Risiko eingehen. Angesichts drohender Fachkräfteengpässe, die in den Augen der Unternehmen schwerer wiegen, möchte niemand qualifiziertes Personal wegen vorübergehender Schwankungen in der Auftragslage verlieren.“

Bild: © chilli