African Kiss Festival: bunt, feurig, laut STADTGEPLAUDER | 31.01.2016

Freiburg liegt in Afrika – den Eindruck hatte man am Samstag in der MensaBar. Beim 9. African Kiss Festival gab es einen Tag lang afrikanische Kultur für alle Sinne. Am Abend der Höhepunkt: Headliner Tóke bot feinsten Reggae. Doch nicht nur der hochgehandelte deutsch-indonesische Newcomer überzeugte. Gefeiert wurden auch viele Tänzer und Trommler. Den Abend in Bildern gibt’s in der chilli-Fotogalerie.

Original Mystic Alpha

Energiegeladen: Original Mystic Alpha trommelte mit Studenten um die Wette.

Schon um 21 Uhr bebte die MensaBar. Original Mystic Alpha aus Ghana trommelte mit Freiburger Studenten die Menge in Trance. Immer wieder heizte der Rastaman dem Publikum ein – auch mit Gesangseinlagen. Dann boten Nelly aus Togo und Alex aus der Elfenbeinküste, ebenfalls Studis der Uni Freiburg, eine mitreißende Tanzshow. Ihre Körper bewegten sich synchron ekstatisch-aufreizend zur Musik.

Als nächster war Djeli Kouyaté aus Guinea an der Reihe. Mit seiner Band Blackback präsentierte der Musiker mit dem riesigen roten Reggae-Hut feurige traditionelle afrikanische Rhythmen. Die Stimmung in der gut gefüllten MensaBar kochte, afrikanische und deutsche Gäste tanzten Seite an Seite.

Als Hauptact war der Reggae-Sänger Tóke eingeladen. Der etwas schüchtern wirkende Deutsch-Indonesier wird in der Szene derzeit hochgehandelt. Sein bekanntester Song Too Much hat auf YouTube 46.000 Klicks. Außer einer weiteren Single und einigen wenigen Live-Videos ist von dem Musiker aber noch nicht viel zu finden.

Tóke

Gefühlvoll: Der deutsch-indonesische Sänger Tóke war Hauptact des Abends.

Das dürfte sich in absehbarer Zeit ändern. Denn Tóke ist mit einer Stimme gesegnet, die Reggae-Herzen höherschlagen lässt. Gefühlvoll, aber doch energisch sang er sich beim African Kiss Festival in die Herzen der Zuschauer, die frenetisch applaudierten. Mit Keyboarder, Drummer und Bassist gab Tóke energiegeladenen Roots-Sound zum Besten und erzählte in den Stücken immer wieder von Höhen und Tiefen seines Lebens – zum Beispiel von einer bewegenden Reise nach Jamaika. Manchmal vielleicht einen Tick zu viel.

Dann übernahm die Stuttgarter Reggae-Crew More Colours. Die zwei Frontmänner sangen und rappten mit ihrer Band über positive Energien, lästige Arbeit und die Entschleunigung des Lebens. Reggae traf auf Conscious-Rap, die zwei Sänger performten solide, der Sound war druckvoll, der Saal jedoch nach dem Tóke-Gig schon etwas leerer.

Zu Ende war die Party aber noch lange nicht. Zur Aftershow legten die Freiburger Soundsystems Ruff Song Movement und Flowin Vibes auf. Getanzt wurde noch bis tief in die Nacht. Bunt, feurig und laut – ein schönes interkulturelles Zeichen in bewegten Zeiten.

Das African Kiss Festival ist eine Benefizveranstaltung. Der Erlös geht laut Veranstaltern an ein Ausbildungsprojekt in Komenda (Ghana).

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Text & Bilder: Till Neumann