Auf Holz geklopft: Ausbildungswerkstatt P3 für Geflüchtete feiert Gründung STADTGEPLAUDER | 23.12.2018 | Philip Thomas

Bereits 2015 in einer WG-Küche ins Leben gerufen, feiert die Holzwerkstatt P3 nun ihre Wiedergeburt als gemeinnützige GmbH. Die Einrichtung im Quartier Vauban hat bisher mehr als 40 Geflüchteten geholfen, sich für eine Ausbildung zu qualifizieren, und soll somit auch ein Instrument gegen den Fachkräftemangel sein.

„Es auch geht darum, positive Erlebnisse zu schaffen“, sagte P3-Geschäftsführer David Rösch nach der Übergabe. Dem bisherigen Träger, dem Verein Stadtpiraten Freiburg, ist das Unternehmen mit mittlerweile 23 Mitarbeitern entwachsen. Finanziert wird es durch den Verkauf von Holzarbeiten, Spenden und Sponsoring, etwa durch die Badenova AG. Deren Projektleiter Marco Gutjahr zeigt sich zufrieden: „Unsere Azubis tauschen sich hier aus, das ist eine Win-win-Situation.“

Auch Hanna Dahoud freute sich über die Gründung. Der 32-Jährige ist vor drei Jahren aus Syrien geflüchtet und werkelt zehn Monate lang im P3. „Das Miteinander wird hier großgeschrieben, wir essen alle zusammen“, sagt Dahoud, der schon in seinem Heimatland als Schreiner arbeitete. Während andere Geflüchtete Schneidebretter anfertigen, baut er ganze Schaukelpferde.

So qualifiziert ist nicht jeder: „Viele Geflüchtete münden in die Ausbildung ohne ausreichende Ausbildungsreife“, so Inge Tritz von der Handwerkskammer Freiburg. „P3 bietet niederschwellige Einstiegsmöglichkeiten für Interessenten.“ Auch Oberbürgermeister Martin Horn lobte diesen Ansatz: „Ich bin von der Konzeption überzeugt, denn im Leben geht es immer um Perspektiven.“

Foto: © pt