Leihrad im Test: Wie gut ist das Freiburger „Frelo“? STADTGEPLAUDER | 18.05.2019 | Till Neumann

Ganze 400 „Frelos“ stehen seit heute (17. Mai) an 55 Orten in Freiburg. Für einen Euro können sie eine halbe Stunde gemietet werden. Für manche gibt’s sie sogar kostenlos. Das chilli hat eines der Citybikes getestet. Das Fazit ist positiv – trotz eines gebrochenen Schutzblechs.

Frelo-Projektleiterin: Luisa Stenmans

Knallrot kommt das Frelo daher. Ohne Gepäckträger. Dafür mit Fahrradkorb vor dem Lenker. „Das Rad ist wirklich für alle, für Freiburger und Besucher“, sagt Luisa Stenmans. Die 28-Jährige leitet das Fahrradverleihsystem bei der Freiburger Verkehrs AG.

Rund 20 Kilo wiegt das robuste Velo. Die Sattelhöhe ist leicht angepasst. Das „intelligente“ Schloss wird per App, Kundenkarte oder Telefon geöffnet. Der Strom kommt aus einer Photovoltaikanlage im Fahrradkorb. „Die Fahrt wird nicht getrackt“, sagt Stenmans. Nur beim Abstellen an einer der Stationen sende das Rad ein Signal an den Hersteller Nextbike aus Leipzig.

Im chilli-Test läuft das „Frelo“ einwandfrei. Die 7-Gang-Schaltung (Nexus Shimano) bietet genügend Optionen, um auch bergauf zu fahren. Geklingelt wird per Drehgriff. Eine pfiffige Idee gegen Diebstahl. Doch der Plastikgriff ist etwas kantig.

Der Bremsweg könnte kürzer sein. Die Promax-Hebel brauchen ordentlich Zug, um schnell zu stoppen. Wer sonst auf einem höherklassigen Rad unterwegs ist, dürfte Besseres gewohnt sein.

Stabil ist das Frelo, was eine Radpanne beim Test beweist: Plötzlich verfängt sich eine kleine Metallstange im Vorderrad. Sie klemmt in einer Speiche und schiebt sich unter das Schutzblech. Das bricht zwar, doch das Vorderrad bleibt intakt. Billig-Velos hätten einen satten Achter davongetragen. Starkes Stück.

Kosten wird das Frelo einen Euro pro halbe Stunde. Und maximal zwölf Euro pro Tag. Für RVF-Abo-Kunden sowie Studierende der Uni Freiburg und Musikhochschule gibt’s die ersten 30 Minuten umsonst. Abstellen und kostenlos weiterfahren geht nicht: 15 Minuten Pause bis zur nächsten Leihe sind Pflicht.

Das Frelo steht an vielen Haltestellen und Bahnhöfen. Stenmans sagt: „Ideal für Pendler.“

Stärken
+ rollt einwandfrei
+ schaltet gut (7 Gang)
+ stabil gebaut
+ Sattelhöhe leicht verstellbar
+ Schloss läuft mit Solarstrom

Schwächen
– Bremsen könnten besser sein
– Griff-Klingel ist etwas kantig
– wiegt rund 20 Kilo (nichts für Schauinsland-Stürmer)

Kostenloser Start

Die ersten drei Tage können die Frelos kostenlos gefahren werden, informiert Projektleiterin Luisa Stenmans von der VAG. Die Aktion gilt am Freitag, Samstag und Sonntag. Mehr Infos zum neuen Freiburg Leihrad gibt’s auf: www.vag-freiburg.de.

Weitere Fotos zum Frelo-Test gibt’s in der chilli-Galerie.

Fotos: © Till Neumann & Philip Thomas

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