Die Bundestagswahl in Zahlen: Hochburgen und ein Rekord in Freiburg STADTGEPLAUDER | 21.09.2021 | David Baldysiak

Sie bestimmt das Straßenbild, die Gespräche am Frühstückstisch und die Titelseiten: Am 26. September ist Bundestagswahl. In Freiburg steuert man auf einen Rekord zu. Höchste Zeit für ein paar Zahlen und Fakten zur Wahl aus dem Breisgau. Welche Partei ist wo am stärksten? Wo gab’s 2017 die meisten ungültigen Stimmen?

Hohe Wahlbeteiligung, Lehen ist spitze

Politik hat in Freiburg einen hohen Stellenwert. Schon bei der Landtagswahl Anfang des Jahres lag die Wahlbeteiligung über dem Landesschnitt. Auch bei der vergangenen Bundestagswahl gab es hier eine hohe Wahlbeteiligung von 80,9 Prozent (Bundesschnit 76,2 Prozent). Am meisten Menschen gingen laut der Analyse der Stadtverwaltung in Lehen zur Wahl: hier stimmten ganze 92,3 Prozent ab. Am niedrigsten fiel die Wahlbeteiligung in Weingarten aus, wo nur 63,5 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz machten. Dort gab es auch die meisten ungültigen Stimmzettel: 83.

Bis zu 60 Prozent Briefwähler

Es gibt 36 Wahllokale in Freiburg, dennoch ziehen immer mehr Wähler·innen es vor, bequem von Zuhause aus abzustimmen. 36,1 Prozent Briefwahlstimmen gab es 2017 im Wahlkreis 281. Für 2021 geht man im Wahlamt von einem weiteren sprunghaften Anstieg aus. Michael Haußmann vom Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement Freiburg rechnet mit einem Rekordanteil der Briefwahlstimmen von 55 bis 60 Prozent. Die Stadt habe deshalb die Zahl der Wahlhelfer·innen deutlich erhöht, um das Aufkommen zu bewältigen. Übrigens: Falls man vor dem Wahltag Krankheitssymptome zeigt, ist es möglich bis zum Freitag vor der Wahl um 18 Uhr die Briefwahl zu beantragen. Im Falle einer plötzlichen Erkrankung inklusive Quarantäneanordnung geht das sogar noch bis 15 Uhr am Wahlsonntag.

Vauban ist Hochburg und Jammertal

So divers die Freiburger Viertel sind, so unterschiedlich stimmen sie ab. So konnte die CDU etwa in Waltershofen am meisten überzeugen(40,4 Prozent), fand dagegen im Vauban am weingsten Anklang (9,9 Prozent). Die SPD konnte in Landwasser und Weingarten verhältnismäßig am meisten Menschen für sich gewinnen (jeweils 24,1 Prozent), war dagegen ebenfalls im Vauban unbeliebt (13,3 Prozent). Die Grünen schnitten dort wenig überraschend am besten ab (41 Prozent), konnten dafür in Landwasser wenig überzeugen (11 Prozent). Die FDP fuhr ihr bestes Ergebnis in Freiburg-Günterstal ein (15,3 Prozent), im Vauban ihr schlechtestes (4,6 Prozent). Die Linke konnte im Vauban reüssieren (22 Prozent), in Waltershofen fand sie wenig Zustimmung (5,4 Prozent). Die AfD konnte wie die SPD in Landwasser punkten (16,4 Prozent), im Vauban war sie wiederum abgeschlagen (2,4 Prozent).

Drei Optionen mehr

In diesem Wahlkampf ist einmal mehr von einer Zeit des Wandels die Rede. So unterliegt auch der Stimmzettel in Freiburg einigen Veränderungen: die Tierschutzallianz, das Bündnis Grundeinkommen, die Deutsche Mitte, die Rechte, die Menschliche Welt und die V-Partei treten allesamt in diesem Jahr nicht mehr in Freiburg an. Neue Optionen sind dafür Team Todenhöfer, Volt Deutschland, die Partei für Gesundheitsforschung, die Partei der Humanisten, die Liberal-Konservativen Reformer, Die Pinken/Bündnis 21 und die Bürgerbewegung für Fortschritt und Wandel, Bündnis C und dieBasis. Damit stehen 2021 drei Parteien mehr zur Wahl in Freiburg als noch 2017.

Foto: © pixabay

chilli-Kandidaten-Check: Wer geht für Freiburg nach Berlin?