F79-Promi-Ecke: Zeltender Abgeordneter STADTGEPLAUDER | 14.10.2022 | Aufgezeichnet von Jennifer Patrias

Johannes Fechner

Johannes Fechner sitzt seit 2013 für den Wahlkreis Emmendingen/Lahr im Deutschen Bundestag. In einem Berliner Hotel sucht man den gebürtigen Emmendinger jedoch vergebens. Der SPD-Politiker schläft lieber im Zelt auf einem Campingplatz. Im Interview mit f79-Volontärin Jennifer Patrias erklärt er, warum sich das rentiert.

f79 // Herr Fechner, warum verzichten Sie auf ein bequemes Hotelzimmer?

Fechner // Ich bin nur rund 80 Nächte in Berlin, daher lohnt es sich nicht, eine Wohnung zu mieten. Zudem sind die Hotelpreise extrem angestiegen. Meine Termine sind sehr eng getaktet, daher nutze ich das Zelt auch nur zum Schlafen. Und für die fünf bis sechs Stunden sehe ich es nicht ein, ein teures Hotelzimmer zu buchen.

f79 // Wann haben Sie damit angefangen? 

Fechner // Anfangs habe ich noch im Hotel geschlafen. Doch noch vor der Pandemie habe ich beschlossen, dem Camping in den Sommermonaten eine Chance zu geben. Da ich privat auch sehr gerne campe, war das kein Neuland für mich. Während der Pandemie war der Campingplatz zu, aber seit Mai dieses Jahres bin ich wieder regelmäßig auf dem Campingplatz in der Nähe des stillgelegten Flughafens Berlin-Tegel. 

f79 // Wie kommt das Campen bei Ihren Bundestagskollegen an?

Fechner // Meine Kollegen finden das Campen cool. Manche waren ein wenig verdutzt, aber das hat sich in der Zwischenzeit gelegt. Ich bin eher überrascht, dass ich eine Pressewelle losgetreten habe. Im Grunde mache ich ja nur das, was Millionen Urlauber auch tun: im Zelt übernachten.

f79 // Fehlen Ihnen die Hotelannehmlichkeiten?

Fechner // Nein. Der Campingplatz liegt schön im Grünen am Ufer des Hohenzollernkanals und hat alles, was man zum Leben braucht: einen gemütlichen Biergarten, sanitäre Anlagen und einen kleinen Kiosk.

Foto: © Johannes Fechner