Tipps vom Experten: Wie kann Gartenarbeit rücken­schonend gelingen? Gesund & Fit | 15.03.2022 | Helios Klinik

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Am 15. März ist „Tag der Rückengesundheit“. Gleichzeitig beginnen viele Hobbygärtner, ihre Grünanlagen auf Vordermann zu bringen. Ein Experte der Helios Rosmann Klinik Breisach nimmt dies zum Anlass und gibt wertvolle Tipps zur rückenschonenden Gartenarbeit.

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, und Bäume und Blumen beginnen zu blühen. Mit dem Erwachen der Natur beginnt auch die Zeit der Gartenarbeit. Viele Hobbygärtner klagen über Rückenbeschwerden und Verspannungen. Mit einfachen Tricks kann diesem Leiden vorgebeugt werden.

Gerade im Garten verüben Hobbygärtner viele gleich- und ungleichmäßige Bewegungen. „Bei der Gartenarbeit werden nahezu alle Muskelgruppen des Stütz- und Bewegungsapparates beansprucht. Der Rücken verrichtet dabei regelrechte Schwerstarbeit“, sagt Prof. Dr. Stefan M. Knöller, Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie der Helios Rosmann Klinik Breisach. „Allein beim Umgraben wirken zum Beispiel immense Kräfte auf die Muskulatur, Wirbelsäule, Sehnen und Bandscheiben. Die Folge sind oft ermüdungs- oder andere belastungsbedingte Verletzungen, die nicht unbedingt sein müssen.“ Damit die Arbeit im Garten zur Freude und nicht zur Last wird, rät der Rückenexperte, im Frühling langsam zu starten und das Arbeitspensum stetig zu steigern – wie beim Sport.

Rückenexperte Prof. Dr. Stefan M. Knöller gibt hilfreiche Tipps zur rückenschonenden Gartenarbeit.

Ebenso wichtig können die Technik und das Material sein: „Bei der Gartenarbeit kommen oft technische Hilfsmittel wie zum Beispiel Spaten oder Harke zum Einsatz.“ Beim Umgraben wirken große Kräfte auf Arme, Schulter, Rücken und Hüftgelenk. Weniger Kraft wird bei Zugbewegungen wie beispielsweise dem Harken aufgewendet. „Jede Tätigkeit im Garten sollte mit einer entsprechenden kraft- und ausdauereffizienten, vor allem aber rücken-, gelenks- und muskulaturschonenden Technik ausgeübt werden.“ Dazu gibt es heutzutage ergonomische Gartengeräte. „Beim Kauf und vor dem Einsatz von Gartengerätschaften sollte man sich am besten im Gartenfachcenter beraten lassen“, empfiehlt der Rückenexperte. Und: „Regelmäßige und vor allem ganzjährige körperliche Bewegung beugt zu Beginn der Gartensaison Muskelkater und Rückenbeschwerden vor.“

Um Beschwerden vorzubeugen, gibt Knöller zehn praktische Tipps (s. rechts). Hilft all das nicht und es stellen sich Rückenschmerzen, Verspannungen oder gar schwerwiegendere Beschwerden ein, bietet der Chefarzt Sprechstundentermine zur Diagnose und Therapie. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Telefonaktionen. Betroffene sind eingeladen, Fragen zu stellen und sich beraten zu lassen.

Expertentipps für die Gartenarbeit

1. Wie beim Sport, sollte man sich auch vor der Gartenarbeit ausreichend aufwärmen: Warm-up und Dehnübungen vermindern die Gefahr von Verspannungen, Zerrungen oder Muskelkater.
2. Kaufen Sie ergonomische Gartengeräte bzw. Werkzeuge.
3. Teilen Sie sich Ihre Arbeit gut ein und vermeiden Sie einseitige Belastungen.
4. Bei bereits bestehenden Knieverletzungen können Hochbeete die Arbeit erleichtern und die Knie entlasten.
5. Stellen Sie Blumenkübel von vornherein auf sogenannte Rollwagen, um im Herbst oder Frühling schweres Heben zu vermeiden.
6. Tragen Sie angemessene Kleidung: Ein verschwitzter Rücken kann schnell auskühlen und zu Verspannungen führen.
7. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
8. Kaufen Sie beispielsweise Dünger in kleineren Packungsgrößen.
9. Machen Sie öfter mal eine Pause und genießen Sie die Natur.
10. Vermeiden Sie das Heben und Tragen von zu schweren Gegenständen.

Info
Weitere Informationen und aktuelle Termine:
www.helios-gesundheit.de/breisach

Fotos: ©  Pixabay, Christian Hanner für Helios