Horche Se Mol mit Johannes Fechner STADTGEPLAUDER | 20.09.2022 | Jennifer Patrias

Pressefoto-Fraktion-Johannes-Fechner-quer1

20 Wochen im Jahr tagt der Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner für den Wahlkreis Emmendingen/Lahr in Berlin. In einem Hotel sucht man den gebürtigen Südbadener jedoch von Mai bis Oktober vergebens. Warum der 49-Jährige das bequeme Hotelbett lieber gegen ein Zweimannzelt tauscht, hat er uns verraten.

LaR: Wie sind Sie darauf gekommen, das Hotelzimmer gegen den Campingplatz einzutauschen?
J. Fechner: Die Hotelpreise in Berlin sind extrem angestiegen. Da habe ich mir überlegt, das Camping gerade in den Sommermonaten einfach mal auszuprobieren. Meine Termine sind sehr eng getaktet, und ich nutze das Zelt daher nur zum Schlafen. Außerdem bin ich das Campen von klein auf gewohnt. Ich war früher viel mit meiner Familie im Campingurlaub und gehe auch heute noch privat regelmäßig zelten. Das war für mich auch der Grund, warum ich auf ein teures Hotelzimmer oder eine eigene Wohnung verzichte. Und solange es die Temperaturen zulassen, bleibe ich im Zelt. Für den Winter habe ich aber auch schon vorgesorgt. Da quartiere ich mich in Hotels oder in einer beheizten Hütte im Beach Club Mitte ein.

LaR: Wie sind die Reaktionen aus dem Umfeld?
J. Fechner: Die Kollegen im Bundestag finden es gut, auch sonst erhalte ich viel Zuspruch. Ich wundere mich eher über die große Presseresonanz. Im Grunde mache ich ja nur das, was Millionen Urlauber auch tun: im Zelt schlafen. Ein paar Stimmen aus der Bürgerschaft gab es dann aber doch: Manche sind davon ausgegangen, dass ich mich im Adlon einquartiere und nicht die dünne Isomatte im Zelt bevorzuge.

LaR: Vermissen Sie die Annehmlichkeiten, die ein Hotel mit sich bringt?
J. Fechner: Nein, überhaupt nicht. Der kleine Campingplatz in der Nähe des stillgelegten Flughafens Berlin-Tegel hat wirklich alles, was man zum
Leben braucht: sanitäre Anlagen, einen gemütlichen Biergarten und einen Kiosk. Für Entspannung sorgt auch der Hohenzollernkanal, der direkt nebendran verläuft. Und die nächste Bus- oder S-Bahn-Haltestelle ist auch gleich um die Ecke. Nach so einer Sitzungswoche mit oft nur vier bis fünf Stunden Schlaf pro Nacht bin ich dann aber doch froh, wenn ich im Zug zurück nach Emmendingen sitze.jp

Foto: © Johannes Fechner