„Investition in Putins Angriffskrieg“ – Ende der russischen Abhängigkeit von Öl und Gas STADTGEPLAUDER | 13.05.2022 | Business im Breisgau

Tankender Mann

Der Krieg in der Ukraine war eines der prägenden Themen der Frühjahrs-Vollversammlung der Handwerkskammer Freiburg (HWK). „Die Geschehnisse in der Ukraine sind nicht in Worte zu fassen“, konstatierte dabei HWK-Präsident Johannes Ullrich. Den Krieg in der Ukraine spüre das südbadische Handwerk vor allem an den gestiegenen Energie- und Materialpreisen.

Die Abhängigkeit vom russischen Öl und Gas erschwere es den Betrieben zunehmend, wirtschaftlich zu arbeiten. „Es liegt alleine an der Politik, diese teilweise selbstgemachte Abhängigkeit zu beenden und sie muss enden, so viel steht fest“, sagt Ullrich. Jede einzelne Überweisung für russische Energie, egal ob in Euro oder Rubel, sei eine Investition in Putins Angriffskrieg.

Das Handwerk könne als starker Partner der Energiewende einen wertvollen Beitrag zu dieser Unabhängigkeit leisten. Allerdings stünden die Betriebe hierbei vor einer nahezu unlösbaren Gleichung. „Eigentlich ist es einfach: Ohne Fachkräfte kein starkes Handwerk. Ohne starkes Handwerk keine Energiewende. Ohne Energiewende keine echte eigene Unabhängigkeit.“ 

In dieser Gleichung stehe und falle alles mit der Fachkräftesituation. Und die sei alles andere als rosig. Überall fehlten passende Fachkräfte. Das Handwerk habe seine Anstrengungen zwar deutlich verstärkt. Ein Umdenken müsse aber in der gesamten Gesellschaft stattfinden.

Die Kammer zeichnete auf der Versammlung mehrere Ehrenamtsträger aus: Der Fleischer Frank Hug, der Maurermeister Josef Ganter (beide aus Freiburg) und der Elektroinstallateur­meister Ralf Quandt (Schopfheim) erhielten die Goldene Ehrennadel. Die Nadel in Silber bekam der Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister Bernd Wölfle (Lauf).

Zudem wurde beschlossen, dass die Bauwirtschaft Baden-Württemberg und das Berufsbildungswerk der südbadischen Bauwirtschaft die bisher bei der Gewerbe Akademie der HWK angesiedelte überbetriebliche Ausbildung im Baubereich übernehmen.

Foto: © freepik.com/prostooleh