Planspiel Passage: Erneut Millionen für die Burse STADTGEPLAUDER | 22.02.2018 | Stefan Pawellek

Im Bursengang tut sich was: Die Einkaufspassage, im Besitz der Altfreiburger Familie Pyhrr und verwaltet von der Center Management GmbH, die auch die Schwarzwald City betreut, soll erneut für mehrere Millionen Euro umgestaltet, „revitalisiert“ werden. Entsprechende Informationen des chilli bestätigte Martin Lauby, Geschäftsführer der Center Management GmbH. Erst vor sieben Jahren war die 1949 gebaute Burse nach einer millionenschweren Investition neu eröffnet worden. Aktuell gibt es dort noch 15 Geschäfte.

Es gebe, so Lauby, zwei Gründe für den erneuten Umbau: Zum einen tun sich Geschäfte, die keinen Zugang zu den frequentierten Zonen wie der KaJo, der Rathausgasse oder der Bertoldstraße haben, immer schwerer. Zum anderen können nur noch Unternehmen dem verstärkten Onlinehandel Paroli bieten, die sichtbar platziert seien. Passagen hätten in den 70er, 80er Jahren funktioniert, heute nicht mehr.

Daher werde man – so der Plan – die kleineren, innenliegenden Einheiten so zusammenfassen, dass sie einen Zugang zu den frequentierten Zonen erhielten. Bei einigen habe es zuletzt teilweise fünf bis sieben Wechsel in wenigen Jahren gegeben. Ob die Gastronomie bleibt, sei noch ungewiss, man verhandle mit dem Inhaber des Cafés, dessen Vertrag auch nicht gekündigt sei. Und man verhandle mit dem Baurechtsamt, was machbar sei, weshalb noch offen sei, was wie verändert werde, was es kosten und wann man starten könne: „Wir wollen so schnell wie möglich anfangen und eine Lösung finden, die für alle nützlich ist und die aktuellen Probleme beseitigt.“

Ein Problem dürfte durch den Umbau wohl nur partiell zu lösen sein: Immer wieder hätten nach 21 Uhr im Bursengang Partys stattgefunden, man habe am anderen Morgen zerbrochene Flaschen vorgefunden, Fäkalien, Mieter seien nachts belästigt worden. Zwar habe man mehrfach die Polizei gerufen, doch könne die nicht ständig vor Ort sein. „Die Burse ist privates Gelände, da gibt es kein öffentliches Wegerecht“, betont Lauby. Er hofft, dass der Umbau die Attraktivität als Feier- und Übernachtungsort senken werde.

Zum Anwesen gehört auch das Haus Kaiser-Joseph-Straße 222, ehemals Zigarrenhaus Freytag, das 2016 auch von Pyhrr erworben worden ist. „Dort bleibt alles, wie es ist“, so Lauby. Allerdings werde aus dem Bursengang der Uhrenservice Freiburg ins Läderach-Geschäft umziehen.

Foto: Till Neumann