Handballcrack Domenic Ebner: „Gelassenheit hilft“ Sport | 02.04.2019 | Isabel Barquero

Vom Talent zum Erstligatorhüter: Die Entwicklung von Domenico Ebner ist bemerkenswert. Ende 2017 kam der Anruf für die italienische Nationalmannschaft, 2018 gelang dem 24-Jährigen aus March-Hugstetten mit der SG BBM Bietigheim der Aufstieg. Im November wurde er Spieler des Monats.

Im f79-Interview erzählt der 1,92 Meter große Mann, wie er sich zu Schulzeiten vor den Attacken seiner Lehrer wehrte.

f79: Du bist Profi-Handballer. Warst du in der Schule auch eine Sportskanone?
Ebner: Ja, absolut! Sport hat mir schon immer Spaß gemacht.

f79: Bei welcher Sportart hast du nicht so geglänzt?
Ebner: Turnen -.-

f79: Als Torhüter versucht man, sich in „die Köpfe der Gegenspieler zu fressen“. Hast du das auch bei deinen Lehrern gemacht?
Ebner: Es gab immer Lieblingslehrer, aber auch Hasslehrer. Ich glaube, das ist ganz normal und die hat jeder Schüler.

f79: Mit welchen Tricks hast du ihre „Attacken“ abgewehrt?
Ebner: Am besten darf man sich von den Lehrern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Gelassenheit hilft mehr, als gestresst durch den Unterricht zu gehen.

f79: Du verdienst dein Geld mit Sport. Viele Schüler träumen von einer Karriere als Sportler. Wie wichtig ist die parallele Karriereplanung?
Ebner: Als Handballer kann man vom Gehalt aktuell gut leben. Jedoch nicht so gut, dass man nach der Karriere davon leben kann. Daher ist ein zweites Standbein enorm wichtig. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als IT-Systemadministrator in der Handwerkskammer Freiburg und drei Jahre Berufserfahrung im Landratsamt Breisgau Hochschwarzwald. Während meiner Handball-Karriere will ich nun per Fernstudium Wirtschaftsinformatik studieren, um nach der Karriere möglichst gut vorbereitet zu sein, wieder in den Beruf einzusteigen.

f79: Die heimische Handball-WM im Januar 2019 hat große Euphorie ausgelöst. Wird sich das auf den Sportunterricht auswirken?
Ebner: Das hoffe ich doch. Handball ist ein geiler Sport. Der muss natürlich auch in den Schulen als Alternative zum Fußball angeboten werden.

f79: Alle sagen, die allgemeine Euphorie wird schnell abflachen. Wie siehst du das?
Ebner: Ich hoffe, dass die Euphorie nicht so schnell abflacht. Doch leider hat die WM 2007 gezeigt, dass es leider oft so ist. Wir hoffen, dass wir mit der Bundesliga den Hype noch ein bisschen weiter tragen können.

Foto: © Wolf-Sportfoto