Alte Wache steigert Umsatz: Erhöhung der Standgebühren ein „harter Schlag“ Wirtschaft | 02.08.2024 | Marianne Ambs
Alixe Winter freut sich über positive Geschäftszahlen.
Gute Nachrichten vom Freiburger Münsterplatz: Im Geschäftsjahr 2023 konnte die dort beheimatete „Alte Wache – Haus der badischen Weine GmbH“ ihren Umsatz um fünf Prozent auf rund 2,3 Millionen Euro steigern. Weniger Grund zur Freude hat die Geschäftsführerin Alixe Winter über die massiv erhöhten Standgebühren auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt.
Der Löwenanteil des Umsatzes entfiel auf die Erlöse der Weinbar mit dem Ausschank im Erdgeschoss. Darüber hinaus erwirtschaftete die „Alte Wache“ gute Umsätze mit Verkäufen und Veranstaltungen in der Vinothek, dem Online-Shop sowie bei Großveranstaltungen, etwa dem Weinfest und dem Weihnachtsmarkt in Freiburg.
Die Herausforderungen: Neben dem hohen Bedarf an qualifiziertem Personal gelte es, die steigenden Kosten bei den Weinerzeugenden und im laufenden Betrieb aufzufangen. Zudem, so Winter, „stellt das Wetter in jedem Jahr einen unkalkulierbaren Risikofaktor dar“. Dabei würden die Umsätze in den Hauptgeschäftsfeldern oft unter freiem Himmel erzielt.
Eine feste Größe seien Erlöse beim Weihnachtsmarkt. 2023 waren diese schon wegen vieler Regentage und der um eine Woche verkürzten Dauer nicht so hoch wie erwartet. Noch geringer könnte der Gewinn dieses Jahr ausfallen, denn der Gemeinderat hat im Mai dem Vorschlag der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) folgend beschlossen, die Gebühren für Imbiss- und Glühweinstände zu erhöhen – von 750 auf 1200 Euro pro Quadratmeter. „Das trifft uns als größter Glühweinstand hart“, so Winter, die von der Nachricht im Urlaub in den Medien überrascht wurde.
„Wir verstehen, dass die FWTM und die Stadt nicht anders handeln konnten“, kommentiert Winter die Informationspolitik von FWTM und dem Rathaus – das selbst Anteile an der Wache hält. Aus Wettbewerbsgründen sei das wohl nicht anders möglich gewesen. Aus dem Stand müsse die Alte Wache aber nun rund 10.000 Euro mehr erwirtschaften, um die Mehrkosten aufzufangen. Ohne eine Preiserhöhung werde das wohl nicht gehen, so Winter: „Wir hoffen, dass unsere Kunden weiterhin die hohe Qualität unseres Winzerglühweins zu schätzen wissen und 50 Cent mehr für das Glas bezahlen.“ Von 4 Euro auf 4,50 Euro – was nicht geplant war.
Auch über ein grundsätzliches Thema sei Winter mit der FWTM im Austausch: „Wenn auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt nur noch Winzerglühwein verkauft werden dürfte, würde das einer Weinstadt wie Freiburg gut anstehen.“
Foto: © Alte Wache










