Aufgepasst und mitgemacht: Bewegte Spiele zur Förderung der Konzentration Kinderspiele | 03.02.2021 | Norbert Stockert

Kinder sitzen im Kreis

Ob im Hexenhaus oder bei den Indianern – einmal in eine Fantasiewelt eingetaucht, fällt es Kindern leichter, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren: lauschen, spüren, genau hinschauen ist angesagt. Da rückt ein Sinn in den Vordergrund und wird im Tun auf die Probe gestellt. Der analoge Spielspaß ist eine prima Alternative zur digitalen Dauerberieselung.

Im Museum

Die Spieler verteilen sich im Raum. Sie nehmen eine beliebige Position ein – sitzend, stehend oder liegend –, die sie eine Weile halten können. Die Vorstellung ist, dass sie Skulpturen in einem Museum sind. Nun schleicht sich ein Spieler als „Räuber“ in diesen Saal, um eine Figur zu stehlen. Ein weiterer Spieler als „Wächter“ hat dies aber bemerkt. Der Dieb, um nicht erkannt zu werden, nimmt eine bestimmte Haltung ein, als ob er auch eine Skulptur wäre. Es gelingt ihm aber nicht, ganz unbeweglich zu bleiben; deshalb ändert er immer wieder eine Kleinigkeit an seiner Position. Der Wächter geht aufmerksam umher und versucht, den Räuber zu entdecken.

Lirum, Larum, Löffelstiel

Im Kreis wird ein Löffel reihum nach links weitergegeben. Dazu spricht jeder Spieler diese Verse:
„Lirum, larum, Löffelstiel, wer das kann, der kann recht viel!“

Die Spielleitung sagt bei jedem dazu, ob er es richtig gemacht hat. Erstaunlicherweise ist es oft falsch. Es kommt nämlich nicht auf den Spruch an, sondern darauf, dass man den Löffel mit der rechten Hand entgegennimmt und mit der linken weitergibt.

Die Spielleitung wird so nett sein und die Spieler zur Lösung führen.

Zahlenwechsel

Die Spieler sitzen oder stehen im Kreis. Die Spielleitung flüstert jedem heimlich eine Zahl ins Ohr: Die Zahlen reichen von 1 bis zur Anzahl der Spieler. Ein Spieler stellt sich mit geschlossenen oder verbundenen Augen in die Mitte. Er nennt zwei Zahlen. Die betreffenden beiden Spieler müssen durch den Kreis hindurch ihre Plätze wechseln. Der Mittelspieler versucht dabei, einen der beiden zu berühren. Gelingt ihm das, so tauscht er mit diesem Spieler.
Variante: Der Mittelspieler hat die Augen geöffnet. Nun ist der Platzwechsel natürlich besonders anspruchsvoll.

Federn fühlen

Die Spieler sitzen im Kreis, schließen die Augen und legen die geöffneten Hände auf die Knie, Handflächen nach oben. Die Spielleitung legt behutsam beliebigen, möglichst allen Spielern eine Feder in eine Hand. Wer glaubt, eine Feder zu spüren, hebt die betreffende Hand vorsichtig hoch. Auf ein Zeichen der Spielleitung hin öffnen alle die Augen. Und schauen nach, ob sie eine erhaltene Feder gespürt haben – oder gar eine nicht vorhandene Feder fühlten.

Kleine Federn sind in Bastelgeschäften erhältlich. Man kann auch Wattebäusche verwenden.

Achtung Indianer!

Mehrere Spieler werden zum „Indianer“ bestimmt und entfernen sich vom Kreis der anderen Spieler. Diese schließen die Augen. Nun schleichen sich die Indianer an die Sitzenden an; und jeder stellt sich hinter einen Kreisspieler. Sind alle angekommen, bittet die Spielleitung diejenigen, die meinen, dass jemand hinter ihnen steht, die Hand zu heben. Dann erst werden die Augen geöffnet. Und jeder schaut nach, ob er den Indianer, der eventuell hinter ihm steht, bemerkt hat; oder ob er gar einen nicht vorhandenen Indianer spürte.

Hexenhaus

Die Spieler sitzen im Kreis. In der Mitte sitzt ein Spieler mit geschlossenen oder verbundenen Augen als „Hexe“. Die Gruppe spricht gemeinsam die folgenden Verse:
„Im Walde steht ein Hexenhaus, da geht die Hexe ein und aus.
Sie hat kein Licht,
sie hat kein Licht, 
sie sieht die helle Sonne nicht.“
Währenddessen schleicht sich ein Kreisspieler an die Hexe an, klopft ihr auf den Rücken und fragt mit verstellter Stimme:
„Poch, poch, poch, wer darf hinein?“
Die Hexe versucht herauszufinden, wer es ist und antwortet:
„Das muss wohl der / die (Name des Spielers, den sie vermutet) sein!“
Stimmt es, so tauschen die beiden. Wenn nicht, schleicht sich ein anderer Spieler an.

Norbert Stockert

Spielpädagoge Norbert Stockert

 

Zur Person:
Norbert Stockert ist Diplom-Pädagoge,­ Spielpädagoge sowie Vorstand und Gründungsmitglied des Vereins Spielmobil Freiburg. Der heute 70-Jährige hat bereits Bücher und Zeitschriftenaufsätze zu Spielthemen publiziert, bildet Lehrer und Erzieher fort und unterrichtet an der Fachschule für Jugend- und Heimerzieher. Zudem macht er Spielprojekte für Groß und Klein und hilft weiterhin beim Spielmobil aus.

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