Buch-Rezi: Frau des Himmels und der Stürme – Schwarze Frau im Eis 4Literatur & Kolumnen | 10.09.2023 | Erika Weisser

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Num wohnt auf der dünn besiedelten westsibirischen Halbinsel Jamal im Nordpolarkreis. Er gehört zu der dort seit Urzeiten ansässigen Volksgruppe der Nenzen, die als vollnomadische Rentierzüchter leben. Num verbrachte viele Jahre zwangsweise in Moskau; seit er nach Jamal zurückkehrte, ist er Schamane und widmet sich der mit der Natur im Einklang stehenden Kultur und Lebensweise seiner Leute – und setzt sich für deren Erhalt ein.

Denn diese weltweit einmalige Lebensweise ist bedroht. Nicht nur durch die Erderwärmung, die den jahrtausendealten Permafrostboden zum Auftauen bringt. Sondern auch durch die Entdeckung riesiger Erdgasfelder. Deren Ausbeutung würde das ohnehin gefährdete ökologische Gleichgewicht in der arktischen Tundra vollends zerstören und den Indigenen ihre Existenzgrundlage nehmen.

Doch mit der russischen Gas-Mafia ist nicht zu spaßen: Mächtig, skrupellos und an nichts als der größtmöglichen Profitmaximierung interessiert, setzen sie Num und seine „ökologischen Spinner“ enorm unter Druck. Doch dann findet er nach einem Starkregen das prunkvolle, mehr als 10.000 Jahre alte Grab einer schwarzen Frau. Und hofft, die Gazprombarone mit diesem sensationellen Fund aufhalten zu können. Ein spannender Wettlauf beginnt.

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Frau des Himmels und der Stürme

von Wilfried N’Sondé, Übersetzung: Brigitte Große
Verlag: Kopf & Kragen, 2023
256 Seiten, Taschenbuch
Preis: 24 Euro