FRezi: Lost & Dark Places Freiburg – Rätselhafte Relikte 4Literatur & Kolumnen | 29.07.2022 | Erika Weisser

Buch-Cover: Lost & Dark Places Freiburg

Gruselige Schimmelhotels und ähnlich schwer aushaltbare Locations mutet Benedikt Grimmler seinen Lesern nicht zu. Vielleicht gibt es die in Freiburg auch nicht, zumindest nicht frei zugänglich. Unter den 33 vergessenen, verlassenen und unheimlichen Orten, die der am Bodensee lebende Autor vorstellt, finden sich eher gut erhaltene oder instandgesetzte Immobilien, wie etwa die umgenutzte Alte Lokhalle am Güterbahnhof oder das Kommunale Kino. Zu seiner Auswahl gehören aber auch rätselumrankte historische Stätten, deren Bedeutung nicht mehr bekannt ist.

Wippertskirch an der westlichen Stadtgrenze im Tuniberg ist so ein rätselhaftes Relikt: Ein einsames Gehöft mit Bushaltestelle an der Straße von Merdingen nach Waltershofen ist alles, was von einem Dorf übrig blieb, das 1136 erstmals in einer Urkunde auftauchte und dem Wappen an der Wand nach zur offenbar mächtigen Abtei Schuttern in der Ortenau gehörte. Auf weitere „Bruchstücke einer stolzen Vergangenheit“ verweist Grimmler bei der Ludwigskirche an der Stadtstraße, wo Fragmente der zweimal verschwundenen Klosterkirche Tennenbach herumliegen.

Das Buch regt an, bisher vielleicht nur wenig beachtete Plätze einmal aufzusuchen – und liefert das nötige Hintergrundwissen gleich mit dazu.

Buch-Cover: Lost & Dark Places Freiburg

Lost & Dark Places Freiburg
von Benedikt Grimmler
Verlag: Bruckmann, 2022
160 Seiten, Klappenbroschur
Preis: 22,99 Euro