Rezi: Warum ich meine beste Freundin tötete – Toxische Abhängigkeit 4Literatur & Kolumnen | 22.02.2023 | Erika Weisser

Cover: Warum ich meine beste Freundin tötete

Maria ist neun, als sie 1976 von Ikeja nach Athen kommt. Und sich fremd fühlt. Vor allem in der Schule stößt die Tochter griechischer, von der Regierung beauftragter „Entwicklungshelfer“ bei der Rückkehr aus Nigeria auf Misstrauen und Ablehnung; sie wird nicht nur von Mitschülern gehänselt und ausgegrenzt.

Auch in der großen neuen Wohnung fühlt sie sich beengt: Sie vermisst die kolonialen Ausmaße des Hauses in Afrika und die stets freundlichen Bediensteten. Untröstlich ist sie. Bis Anfang 1977 eine andere Außenseiterin ihre Schulbank teilt: Anna. Sie ist stolze Tochter von Widerstandskämpfern, die nun, nach dem Ende der Militärjunta, aus ihrem Pariser Exil zurückkehren. Trotz aller politischen Unterschiede im familiären Hintergrund werden die beiden zu besten Freundinnen – allerdings in einer toxischen Beziehung, in der Anna die Bestimmende ist. Bis Maria sich emanzipiert und nach Jahren gemeinsamen Engagements in den aufblühenden sozialen Bewegungen eigene Wege geht.

Am 23. Februar, bringt Amanda Michalopoulou ihren autobiografisch inspirierten Roman nach Freiburg – zum Tischgespräch an der Langen Tafel bei Suppe und Brot im Literaturhaus. Aus ihren Texten liest die Freiburger Dramatikerin Theresia Walser.

Cover: Warum ich meine beste Freundin tötete

Warum ich meine beste Freundin tötete
von Amanda Michalopoulou
Übersetzung: Michaela Prinzinger
Verlag: Bahoe Books, 2022
300 Seiten, gebunden
Preis: 24 Euro