Geschmackspolizei: Der sounddreck zu den Idioten 4Musik | 30.11.2023 | Ralf Welteroth

Geschmackspolizei

Die Freiburger Geschmackspolizei ermittelt schon seit fast 20 Jahren gegen Geschmacks­verbrechen – nicht nur, aber vor allem in der Musik. Für die cultur.zeit verhaftet Ralf Welteroth fragwürdige Werke von Künstlern, die das geschmackliche Sicherheitsgefühl der Bevölkerung empfindlich beeinträchtigen.

Alles was recht ist, aber Idioten machen uns einfach immer wieder das Leben schwerer, als es sowieso schon ist. Idiotensicher gibt es nicht. Sicher nicht, da man vor Idioten nie sicher ist, schon gar nicht im Bereich der Unterhaltungs­musik. Wahrscheinlich, nein, ziemlich sicher sogar bedingen sich diese beiden Begrifflichkeiten gegenseitig. Die U-Musik kommt ohne den Idioten nicht aus und umgekehrt.

Beispiele dafür gibt’s genügend. Beispiele gefällig? Norman Langen mit „Nur ein Idiot“. Bei Matthias Reim heißt es ebenfalls selbstreferen­ziell „Du Idiot“ und beim Wendler, logisch, als Steigerung dann „Vollidiot“ („wie kommt das nur ins Lot, vor dir steht ein echter Vollidiot“). Ein eindeutiger Fortschritt: Idioten verkünden es lauthals selber, dass sie welche sind.

Die sogenannte E-Musik wird hier nicht näher von uns unter die „akustische Lupe“ genommen, aber sie ist keinesfalls frei von Idioten. Die kommen dort sogar recht häufig vor, können sich aber aufgrund ihres intellektuellen Deckmäntelchens besser tarnen. Deswegen plädieren wir schon seit Jahren für die Einführung eines von uns konzipierten Idiotentests: Jeder, der sowohl musikalisch und/oder auch textlich öffentlich in Erscheinung treten möchte, sollte diesen vorher verpflichtend durchführen. Ansonsten: Abführen

Es grüßt wirklich idiotensicher Ralf Welteroth für Ihre Geschmackspolizei