Smarter Crossover: Ich und mein Škoda Kamiq Szene | 26.10.2019 | Lars Bargmann

Škoda Kamiq

Simply smart: Der neue Kamiq aus der Škoda-Schmiede ist das kleinste SUV der Tschechen, 4,24 Meter kurz, 1,79 schmal – damit kann man auch in engen Innenstadt-Parkhäusern komfortabel einparken. In Bewegung macht der Kleine eine gute Figur und zieht seine Leistung im Testwagen aus nur 999 Kubikzentimetern Hubraum.

Der Sohnemann ist natürlich schneller: Mit ein paar Klicks hat er sein Smartphone mit dem Bordcomputer verbunden, das freistehende, diagonal 9,2 Zoll große Display erscheint ein paar Sekunden später im Handy-Design und ist auch so zu bedienen. Cool. Er diktiert dem System eine Kurznachricht an den fahrenden Papa. Funktioniert. Der Spurhalte-Assistent funktioniert auch in der Stadt, beim kurvigen Weg ans Geiersnest hoch über St. Ulrich ist er aber überfordert. Enge Passagen sind indes gar kein Problem für den ersten Crossover der Marke, bei 18,2 Zentimetern Bodenfreiheit könnte der Kamiq auch ins Gelände, wendet sich aber klar ans „urbane“ Publikum.
Das Licht der Öffentlichkeit erblickte die europäische Version des Kamiq – der genau wie seine großen Brüder Karoq und Kodiaq vorne ein „K“ und hinten ein „q“ im Namen trägt – auf dem Genfer Autosalon im vergangenen Frühjahr. Wo er sich die Aufmerksamkeit aber mit einer Škoda-Elektro-Studie teilen musste. Hinguckerqualität beweist der Neue etwa mit seinen über den geteilten LED-Scheinwerfern sitzenden LED-Tagfahrlichtern – ein deutlicher Designunterschied gegenüber seinen Geschwistern.
Auch innen ist der Kamiq ganz schön stylisch, das Cockpit kragt zu beiden Seiten mit abschließenden Lüftungsdüsen etwas in die Türen aus und ist sehr schnittig. Es gibt die drei Ausstattungslinien „Active“, „Ambition“ und „Style“, die man mit dem Dynamic-Paket noch sportlicher attribuieren kann. Clevere Idee: in der Fahrertür ist ein Regenschirm versteckt, im Kofferraum eine Taschenlampe. Noch eine: Die Türen haben einen ausfahrbaren Kantenschutz, Lackschäden adieu. Und eine dritte: Der Kamiq hat eine Phonebox, in der Handys nicht nur sicher liegen, sondern auch noch kabellos geladen werden. Einzig die Armlehne ist – übrigens wie beim Vorgänger Yeti – wieder mal zu kurz geraten (fast möchte man glauben, die Entwickler läsen das chilli nicht).
Groß genug ist der Fond, in dem wir Hinterbänkler, beide über 1,85 Meter, bequem sitzen können. Ein fünfter Fahrgast, so wie Škoda meint, wäre aber eine Nahkampferfahrung. Die Rückbank – wahlweise auch der Beifahrersitz – kann umgeklappt werden, dann kann man in den Kamiq fast 1400 Liter packen.
Wenn er kraftvoll zupacken soll, schüttelt er sich auf den ersten Metern ein bisschen, klar: drei Zylinder, 999 Kubikzentimeter, 115 PS und 200 Newtonmeter sind keine Zutaten für einen Sprinter. Dafür ist der neue Kamiq ein sparsamer Allzweckler, der in so gut wie jede Parklücke passt, schnittig daherkommt und viele smarte Ideen hat. Nicht nur im Gepäck.

Škoda Kamiq Style

> Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
> Hubraum: 999 ccm
> Getriebe: 7-Gang-Automatik
> Leistung: 85 KW, 115 PS
> Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
> Beschleunigung 0-100 km/h: 9,9 Sekunden
> Verbrauch: 5,5 Liter
> CO2-Emission komb.: 113 g/km
> Basispreis: 17.950 Euro
> Preis der getesteten Version: 31,440 Euro
> Leasing ab: 149 Euro, für Testwagen ab 239 Euro (Anz.)
> Mehr Infos: Autohaus Friedrich Sütterlin GmbH, suetterlin.de

Foto: © Lars Bargmann