FWI gelingt Coup: 16 Hektar von Cerdia gekauft Politik & Wirtschaft | 18.06.2020 | Lars Bargmann

Gelände Cerdia

Die Freiburg-S-Wirtschaftsimmobilien (FWI) hat von der Cerdia Produktions GmbH (ehemals Rhodia Acetow) entlang der Hermann-Mitsch-Straße 160.000 Quadratmeter gekauft.

Das sind 22 Fußballfelder oder auch fast der halbe Güterbahnhof. Ein Coup. Zum Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben. Der Bodenrichtwert liegt bei 160 Euro. Wenn sich der Preis danach richtet, überweist die FWI 25,6 Millionen Euro an Cerdia. In der Regel wird über den Richtwerten bezahlt.

„Mit dieser Entwicklungsfläche erhält Freiburg dringend notwendige Entwicklungspotenziale für Betriebe des produzierenden Sektors im urbanen Raum, und wir bauen den Green Industry Park im Industriegebiet weiter aus“, kommentiert Finanzbürgermeister Stefan Breiter. In dem soll die von Cerdia erzeugte Fernwärme mehrere Unternehmen in der Umgebung versorgen, wodurch nach Cerdia-Angaben im Vergleich zu herkömmlicher Wärmeerzeugung jährlich 71.000 Tonnen CO2 nicht in die Atmosphäre geblasen werden.

Dazu soll eine neue oberirdische Energiepipeline gebaut werden. Das Freiburger Rathaus unterstützt das Projekt und hat eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Pipeline soll sich zunächst vom Betriebsgelände über städtische Grundstücke an der Hans-Bunte–Straße- bis zum Unternehmen Pfizer in der Auerstraße erstrecken.

Von einer in mehrfacher Hinsicht Win-Win-Situation sprach Cerdia-Geschäftsführer Jens Elbinghaus: „Unsere ungenutzten Flächen werden zum Nährboden für hochmoderne Industrie. Das stärkt das gesamte Areal und auch unser Unternehmen.“ Die Energiepipeline unterstreiche den grünen Charakter des Industriegebiets und stelle einen weiteren Schritt der Standortentwicklung sowie eine der Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Cerdia Freiburg dar.

Die FWTM-Geschäftsführerin und FWIAufsichtsrätin Hanna Böhme sagte: „Der Erwerb dieser Fläche ist angesichts der Flächenknappheit für die Stadt Freiburg sehr wichtig. Die FWI hat sich hier wieder einmal als gutes Instrument für ein aktives Flächenmanagement und Flächenrecycling erwiesen.“

Im kommenden Jahr sollen Erschließung und Vermarktung beginnen, in zehn Jahren soll auch der letzte der 160.000 Quadratmeter verkauft oder vermietet sein.

Foto: © Motor Marketing