Langer Atem: Streck Transport bringt 16,5 Millionen Schutzmasken nach Deutschland Politik & Wirtschaft | 01.07.2020 | Philip Thomas

Streck Transport

Ein wirksames Mittel gegen die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus ist das Tragen von Schutzmasken. Gerade zu Beginn der Pandemie waren die Gesichtsbedeckungen allerdings ein kostbares Gut und längst nicht überall verfügbar.Um die Lage zu entspannen, hat das Transport- und Logistikunternehmen Streck Transport aus Freiburg seine weltweiten Kontakte genutzt und insgesamt 16,5 Millionen Mundschutzmasken nach Deutschland befördert. Kein einfaches Unterfangen: Wegen Covid-19 sind zahlreiche Handelsrouten nach wie vor geschlossen.

Am 27. März – einen Monat vor Einführung der nationalen Maskenpflicht – ging laut Streck im Standort Hamburg der Auftrag ein, binnen zwei Wochen rund zwei Millionen Mundschutzmasken nach Deutschland zu importieren. Gesagt, getan. Aber für den Großkunden nicht genug: Noch einmal drei Millionen Masken sollten ihren Weg aus Peking in die Bundesrepublik finden. Bei solch einer Menge sei für Streck nur ein komplett gecharterter Flieger infrage gekommen.

Selbst für ein Transportunternehmen mit fast 75 Jahren Erfahrung ist das zu Corona-Zeiten keine leichte Aufgabe. „Die Luftfrachtbranche leidet massiv unter der Pandemie. Durch die massiv reduzierte Anzahl an Flugstrecken gibt es seit Wochen so gut wie keine Frachtkapazitäten“, so Ralph Diringer, Geschäftsführer für Luft- und Seefracht bei Streck. Die wenigen noch angeflogenen Standorte würden von Fluggesellschaften derzeit zu Höchstpreisen angeboten und seien obendrein stark überbucht.

Die Branche leidet massiv“

Auch der Seeweg sitzt auf dem Trockenen. Laut Roland Steinebrunner, verantwortlich für die Seefracht bei Streck, brach der See-Verkehr von Europa nach Asien durch den chinesischen Lockdown bereits im Februar- zusammen. Die Folge seien noch heute ausgedünnte Fahrpläne sowie stillgelegte Schiffe. „Die haben dann in Europa wiederum für den Export nach China gefehlt“, erklärt er. Die Kettenreaktion ließ sich nicht aufhalten: „Was mit China begann, hat sich schnell ausgeweitet, und mittlerweile ist die ganze Welt betroffen.“

Dank langjähriger Geschäftsbeziehung nach Shanghai und Peking gelang es Diringer Mitte April schließlich, einen Chartervertrag mit Air China zu unterschreiben. Aufs Rollfeld Richtung Bundesrepublik gelangten die Masken dann durch den Streck-Partner „EU Dragon“, der die insgesamt 1600 Kartons mit LKWs beim Produzenten in Peking abholte und auch die Zollabwicklungen erledigte.

Nach der Landung in Deutschland sei die dringend benötigte Ware schnellstmöglich entladen, abgepackt, auf Paletten gestapelt und zu ihren Bestimmungsorten gebracht worden. „Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden unterstützen konnten, einen kleinen Teil zur Beruhigung der Lage beizutragen“, kommentiert der Geschäftsführer.

Seit April konnte der Freiburger Logistiker so 36 Sondersendungen von China nach Deutschland fliegen. Durch viele der insgesamt 16,5 Millionen Schutzmasken atmen heute Helfer des Katastrophenschutzes, Apotheker sowie Ärzte in ganz Deutschland.

Foto: © Streck Transport