Die Mischung macht’s: Der Leckerladen in Bad Krozingen GASTRO & GUSTO | 08.03.2021 | Liliane Herzberg

Leckerladen in Bad Krotzingen

Freundlicher Service, gutes Essen, tolle Stimmung: Die Mischung macht’s bei Christine Herkt im Leckerladen in Bad Krozingen. Die Unternehmerin setzt auf Laden, Café, Bar und Restaurant in einem – und fährt damit ein echtes Erfolgskonzept. Sogar in Pandemiezeiten.

Ob alt, ob jung, ob Ur-Krozinger oder neugierige Touristen – im Leckerladen sind alle willkommen. Und nicht nur das: „Unser Konzept war, ein Begegnungsort zu sein, und das haben wir geschafft. Wir sind bunt gemischt, im Personal und bei den Kunden“, erzählt die Gründerin. Ihr Augenmerk liegt dabei ganz auf den ein- und ausgehenden Menschen: „Ich möchte, dass sich ein Gast nicht nur wohl, sondern auch gesehen fühlt.“ Deshalb achte sie auf Kleinigkeiten, denn das, was sie selbst erwartet, will sie auch geben.

Seit 22 Jahren bereits arbeitet Herkt in der Gastronomie, seit Langem will sie sich selbstständig machen: „Als ich den Rohbau des Leckerladens gesehen habe, hatte ich sofort Ideen, wie die Einrichtung aussehen könnte. Es lief dann alles wie am Schnürchen, ich hatte keine Steine im Weg.“ Der Vermieter habe sie direkt aus einer Reihe von Bewerbenden ausgewählt, auch die Bank bewilligte schnell einen Kredit. 2019 schließlich öffnete der Leckerladen. Und obwohl er längst noch in den Kinderschuhen steckt, eilt ihm sein guter Ruf voraus. „Die Leute kommen von überall her zu uns, ich musste auch kaum werben, das hat super über Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert.“

Leckerladen Einrichtung

Moderne Einrichtung: Der kreativ gestaltete Leckerladen überzeugt nicht nur mit leckerem Essen.

Es ist vor allem das Restaurant, das die Kundschaft lockt. Die Küche ist klassisch badisch, die zwei Köche zaubern Speisen aus immer frischen, regionalen Produkten. Hin und wieder überraschen sie mit Ausreißern und i-Tüpfelchen aus anderen Ländern und Gegenden. „Ich zum Beispiel liebe die spanische Küche, deshalb gibt es manchmal Tapas; mein Bruder, der im Leckerladen kocht, liebt die italienische Küche und lässt sich davon inspirieren“, erzählt Herkt. Und dann wäre da noch „Bobotie“, ein Südafrikanischer Hackfleischauflauf mit gelbem Reis, „den lieben die Leute“. Aktuell gibt es alles zwar nur als To-go-Gerichte, dennoch können die Kunden beinahe jede Speise telefonisch bestellen und selbst abholen, die sich auf der Speisekarte findet. „Nur Rumpsteak biete ich nicht an, weil ich da nicht garantieren kann, dass es bei den Kunden so ankommt, wie sie es kennen und lieben.“

„Ich backe auch selbst“

Herkt schert sich nicht um Grenzen. Deshalb hat sie sich für ein breit gefächertes Konzept entschieden. Das Angebot des Leckerladens richtet sich an den frühen Vogel ebenso wie an Abendmenschen. Morgens kann die Kundschaft lecker frühstücken oder frische Brötchen im hauseigenen Bäckereishop kaufen. Die Teigwaren dazu kommen von der Familienbäckerei Ebner-Begg aus dem Münstertal. Das Fleisch stammt aus artgerechter Haltung von der Metzgerei Kaltenbach, das Müsli, den Quark, die Dips – alles macht die Belegschaft des Leckerladens selbst. Wer nur ein paar Einkäufe erledigen muss, kann Wein, Kaffee, Nudeln oder Eier von glücklichen Hühnern im kleinen Leckerladen-Shop entdecken.

Leckerladen Verkaufsraum

Egal ob kurzer Einkauf, ein Kaffee für Zwischendurch oder entspannt Essen gehen: Besitzerin Christine Herkt präsentiert ein vielfältiges Angebot.

Wenn der Hunger plagt, finden sich neben den schmackhaften Gerichten der Speisekarte auch immer spannende saisonale Abwechslungen. „Und Freitag ist Fischtag, hier in Bad Krozingen lieben die Menschen es noch traditionell“, erklärt die 41-Jährige. Nachmittags schließlich lockt das Café mit leckeren, teils hausgemachten Kuchen, „ich backe auch selbst“. Auf ihren Kaffee ist die Besitzerin besonders stolz: „Wir haben extra eine richtig gute Maschine und nehmen den Kaffee Supremo, der ist fair und von einem Ur-Krozinger.“

Auch abends kommen die Gäste auf ihre Kosten. Im Innen- sowie Außenbereich finden in Nicht-Corona-Zeiten bei voller Besetzung beinahe 100 Gäste Platz, es gibt Cocktails, Bier, Wein – alles ausgewählt und weitgehend regional. Momentan ist der Leckerladen montags und samstags nur halbtags geöffnet. „Wir planen aber nach der Pandemie sieben Tage die Woche ganztags geöffnet zu haben“, so die Besitzerin. Dann könnten ihre Gäste auch am Wochenende den Abend entspannt genießen.

„Mein ganzes Herzblut steckt da drin“

Wenn Veranstaltungen schließlich wieder möglich sind, können sich größere Gruppen im Leckerladen bewirten lassen. „Wir hatten schon einige Geburtstagsfeiern und Beerdigungen hier, und der Dezember war bereits 2019 komplett mit Weihnachtsfeiern ausgebucht“, so Herkt. Sie richte sich dann ganz nach den Gästen und biete Essen und Getränke nach individuellem Wunsch an. Auch mit Apero-Catering verzaubere sie gerne wieder, wenn alle Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind. Dann biete sie vor allem kleine Häppchen an.

Leckerladen Besitzerin Christine Herkt

Christine Herkt

Besser könnte es natürlich immer laufen, so die Unternehmerin, aber ihr treues Stammpublikum trage wesentlich zum Überleben des Leckerladens bei. „Ich habe viele Ideen und Besserungswünsche. Aktuell bin ich ausgebremst, aber wenn wir im April wieder aufmachen können, schaffen wir es, uns zu halten.“ Dann wolle sie das vergangene Jahr einfach ausblenden. „Der Laden ist die Erfüllung meines Traums, mein ganzes Herzblut steckt da drin. Ich freue mich einfach, dass wir trotz Corona immer noch hier sind.“

Daves Kichererbsen-Curry mit Kürbis und Süßkartoffeln

Für 4 Personen:

Leckerladen_Rezept

Zutaten Curry
200 g Süßkartoffeln
200 g Butternut-Kürbis
1 TL Kumin
1 Knoblauchzehe
2 Zwiebeln
1 Chili
1 EL Curry
1  l Kokosmilch
2 Dosen Kichererbsen (vorgegart)
1 TL Salz

Kürbis und Süßkartoffeln schälen, in große Würfel schneiden, Knoblauch und Kumin dazugeben, im Ofen bei 190 Grad 20 Minuten backen.

Zwiebeln schneiden und mit Öl und Chili in einem Topf anbraten. Currypulver dazugeben und kurz köcheln lassen.

Kichererbsen und Kokosmilch hinzugeben, danach den Kürbis und die Süßkartoffeln. Abschmecken.

Für das Naan-Brot
500 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
300 g Joghurt
1 EL Salz
2 EL Öl
2 EL gehackter Koriander
Öl

Für das Brot alle Zutaten 10 Minuten gut durchkneten. Den Teig eine Stunde ruhen lassen.

Den Teig zerteilen, in Pfannengröße dünn ausrollen und mit ein bisschen Öl in einer heißen Pfanne von jeder Seite eine Minute backen. Guten Appetit!

Info

Der Leckerladen
Kemsstraße 24
79189 Bad Krozingen
Tel.: 07633 / 929 47 89
www.der-leckerladen.de

Gerichte zum Abholen:
Di. bis Fr. und So.: 11.30–19 Uhr
Mo. und Sa.: 11.30–14 Uhr

Fotos: © Der Leckerladen