Kleinod mit Herz – Schwesternprojekt: heartcafé in Burkheim Land & Leute | 15.04.2024 | Lynn Phạm

Im heartcafé sind die Weitblicke in den Kaiserstuhl gerahmt von Deko aus der ganzen Welt.

Über neunzehn Jahre betrieb Angelique Eckstein ihr Kunstatelier und ArtCafé in Burkheim. Anfang letzten Jahres übernahmen ihre Nichten Susanna und Christin Weber das Café, stellten einiges um und schufen eine gemütliche Oase mit internationalem Flair.

„Wo ist denn der ganze Schmuck?“ – „Es ist hier ja alles anders!“ Wer noch das ArtCafé von früher kennt, staunt darüber, was er oder sie jetzt in der Mittelstadt 19 in Vogtsburg-Burkheim vorfindet. „heartcafé“ heißt es nun, hat eine neue Einrichtung und ein ganz anderes Konzept.

Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, ein traditionsreiches Café zu übernehmen, doch Bammel hatten Susanna und Christin Weber nicht. „Wir sind in Merdingen und in Burkheim groß geworden. Wir sind hier verwurzelt, kennen viele Leute. Es war uns eher eine Freude“, erzählt Christin Weber.

Von Anfang an sind die Schwestern ihren eigenen, neuen Weg gegangen: Den großen Schmuck- und Kunstverkauf im Innenbereich des Cafés haben sie durch einen Concept Store mit Deko- und ­Papeterieartikeln ersetzt. Auch die Speisekarte wurde geändert. Ein besonderes Highlight ist jetzt das Soulfood-Frühstück: Gäste können sich von der Karte ihr Frühstück individuell zusammenstellen, alles von allem bekommen und miteinander teilen.

Innenhof

Der gemütliche Innenhof wartet mit liebevoll dekorierten Details auf.

„Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Leute zusammenkommen, gerne bleiben und sich wohlfühlen“, erklärt Susanna Weber. Bei der Inneneinrichtung und der Dekoration haben sich die Schwestern von ihren Reisen inspirieren lassen. „Boho-Chic mit internationalem Flair“ nennen sie den Stil. „Wir wurden sogar schon mal gefragt, ob wir kubanische Wurzeln haben, wegen der Musik, die wir hier spielen“, erzählt Susanna Weber.

Bunte Mischung mit viel Charme

Die bunte Mischung kommt bei den Gästen gut an. Das Café ist inzwischen so beliebt, dass es am Wochenende fast unmöglich ist, ohne Reservierung einen Platz zu bekommen. „Wir sind sehr dankbar, wie sich die Dinge entwickelt haben!“, strahlt Susanna Weber. Für sie und ihre Schwester ist es die erste Selbstständigkeit in der Gastronomie. Neben dem Café betreibt Susanna noch ihre Webdesign-Agentur, Christin dagegen hat ihren Job im Krankenhaus aufgegeben. Zusammen mit einer Nachbarin backt sie die ­Kuchen für das heartcafé. 

Ausruhen wollen sich die Schwestern auf dem Erreichten nicht. Sie haben ambitionierte Pläne. Die Karte soll erweitert werden ebenso wie der Concept Store. Außerdem sind neuerdings Veranstaltungen und kreative Workshops im Angebot. 

Lob kommt inzwischen auch von alten Stammkunden. „‚Das habt ihr ganz toll gemacht‘, sagen sie dann“, erzählt Susanna Weber und strahlt. Altes los- und sich auf Neues einzulassen braucht eben manchmal seine Zeit. Und zumindest ein Detail erinnert an frühere Zeiten: In dem Wort Heart steckt das Wort Art.

Fotos: © Lynn Phm