Vegetarische & Vegane Vielfalt – Restaurant Adelhaus in Freiburg Schlemmen & Sürpfeln | 14.04.2024 | Jennifer Patrias

Adelhaus Gebäude Außen

Ein wenig abseits der Innenstadt, nicht weit von der Fischerau entfernt, hat das Freiburger Adelhaus sein Zuhause gefunden. 2016 von der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden ins Leben gerufen, bietet das Restaurant mit Selbstbedienungskonzept ein reichhaltiges vegetarisches und veganes Buffet in Bio-Qualität.

Einst war im Eckhaus mit der gelben Fassade ein Lager des ehemaligen Adelhauser Neuklosters untergebracht, heute findet sich in dem historischen Gebäude das Res­taurant Adelhaus. Rechterhand am lauschigen Platz erinnert die rote Fassade der Adelhauser Kirche „Mariä Verkündigung und St. Ka­tharina“ ans einstige Klosterleben, doch im hellen, schlicht eingerichteten Gastraum fällt der Gedanke schwer, dass hier mal Klosterutensilien gestapelt waren. Das Restaurant wurde 2016 von der Regionalwert AG Freiburg-Südbaden gegrün­-
det. Der Bürgeraktiengesellschaft ist es besonders wichtig, die nachhaltigen und ökologischen Ernährungskreisläufe in der Region zu unterstützen. Und das soll sich auch in ihrem Restaurant widerspiegeln.

Nachhaltiges Denken 

Die großen, teils bodentiefen Fenster spenden viel Licht, die robusten Holztische und die Bilder an den Wänden machen das Restaurant zu einem gemütlichen Wohlfühlort. Das sieht auch
Catrin Tinn so, die sich seit April 2023 als Mitglied der Betriebs­leitung um das Wohlergehen der Gäste kümmert. „Ich war früher öfter als Gast hier, aber hatte immer Ideen im Kopf, wie man sich hier noch verbessern könnte“, sagt die gelernte Hotelfachfrau. Anfang des vergangenen Jahres schrieb das Haus eine Stelle aus – und Tinn packte die Gelegenheit beim Schopf. Ab April 2023 machte sie einen stufenweisen Einstieg ins Unternehmen, heute leitet sie das Restaurant.

Bis zu 60 Menschen haben im Gastraum Platz. Auf der Terrasse und auf einem kleinen Teil des Adelhauser Kirchplatzes können weitere 30 bis 40 Gäste bewirtet werden. 

Salatbar

Direkt neben dem ehemaligen Adelhauser Kloster serviert das vegetarische Restaurant eine große Vielfalt an Speisen.

Das Konzept des Gasthauses basiert auf vegetarischen und veganen Speisen im Selbstbedienungskonzept. „Dabei achten wir vor allem auf die Bio-Qualität und repräsentieren gleichzeitig die regionale Landwirtschaft“, sagt Jonas Schmidt, Vertreter der Regionalwert AG. Eier kommen in Bio-Qualität direkt vom Kaiserstuhl, das Mehl aus einer Mühle in Lahr, und das Bio-Gemüse kommt von Gärtnereien vom Kaiserstuhl. Zusätzlich beliefert die „Rinklin Naturkost GmbH“ aus Eichstetten das Restaurant zwei Mal die Woche.

Das Publikum ist bunt gemischt, die Tische meist voll belegt. „Wir haben Studenten hier, Senioren, sehr viele Einheimische und Touristen“, sagt Schmidt. Zudem kommen viele Menschen mit Unverträglichkeiten ins Adelhaus, denn jedes Gericht ist mit einer Allergenkennzeichnung versehen. „Das hat mir schon als Gast immer gut gefallen. Ich leide an einer Gluten-Unverträglichkeit und konnte hier immer alles essen, ohne mir Sorgen über mögliche Konsequenzen machen zu müssen“, sagt die Betriebsleiterin. Und sollte es doch einmal Unklarheiten geben, beantwortet Tinn gerne offene Fragen. 

Ehrliche Küche

Zwischen 35 und 40 Salate sind täglich im Angebot, dazu gibt es mehrere Vorspeisen und Suppen, 20 warme Hauptgangkomponenten und eine Kuchentheke. „Uns ist natürlich wichtig, dass wir saisonal arbeiten, daher gibt es bei uns zum Beispiel frische Tomaten nur dann, wenn sie in Deutschland Hochzeit haben“, erklärt Schmidt die Philosophie der Regionalwert AG. In den Wintermonaten dominiert der Kohl die Küche, in den Frühlingsmonaten kommt frischer Spinat auf die Teller, alles, was die Bauern vom Feld ernten können. 

Beliebt sind unter anderem die hausgemachten Spätzle aus Dinkelmehl, das Kartoffelgratin, Pilze in Balsamico und der Tofu-Salat. 100 Gramm kosten 3,25 Euro, ein normaler Esser zahlt durchschnittlich für eine Sättigungsbeilage, Salat und Gemüse ungefähr 13 Euro. „Das Besondere an unserem Konzept ist, dass man alles probieren kann und nicht den Zwang hat, den Teller vollzuladen“, erklärt Tinn das Konzept. So ist es möglich, nur zwei Löffel von der Suppe in die Schale zu schöpfen, um den Geschmack zu testen. Gäste, die ein klassisches Tellergericht dem Buffet vorziehen, haben die Möglichkeit, sich ein Gericht aus der Tages- und Wochenkarte auszusuchen. „Das wird dann direkt am Tresen bestellt und nach circa 15 Minuten Wartezeit serviert“, sagt die 58-Jährige.

Zum süßen Abschluss stehen unter anderem Feuerwehrkuchen, Streuselkuchen mit Apfel oder Beeren sowie Käsekuchen in der Kuchentheke. „Wir versuchen immer vielseitig zu arbeiten, jetzt im Frühling gibt es natürlich auch wieder Rhabarberkuchen“, sagt Schmidt.

Besonders stolz ist das Unternehmen auf die ehrliche Küche ohne große Schnörkel, die gute Handwerkskunst, das heimelige Gefühl und die reibungslose Zusammenarbeit. „Die schönsten Momente hatte ich hier, wenn auf der einen Seite des Tisches ein Bauer sitzt, der uns beliefert, und auf der anderen Seite ein Aktionär, der sein Geld über die Regionalwert AG ins Restaurant gegeben hat“, fasst Schmidt das besondere Flair zusammen. „Und genau das ist es, was uns so besonders macht.“

Rezept des Monats

vom Adelhaus BIO-Restaurant

Strammer Max mit Bergkäse, Spiegelei und Zupfsalat

Strammer Max mit Bergkäse, Spiegelei und Zupfsalat  

Für 1 Person

2 Scheiben Sauerteigbrot
2 dicke Scheiben Bio-Bergkäse
2 Eier
Zupfsalat

French Dressing

4 EL weißer Balsamico
4 EL Gemüsefond
1 Eiweiß
½ Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Kräuter (Petersilie, Schnittlauch und Kerbel)
8 EL Olivenöl

Das Sauerteigbrot in einer Pfanne von beiden Seiten antoasten. Die Eier in die Pfanne schlagen und Spiegeleier braten.

Den Bergkäse auf die angetoasteten Scheiben legen und das Spiegelei draufsetzen.

Für das Dressing die Zutaten ohne das Öl in eine Schüssel geben und mit einem Pürierstab durchmixen, bis sich alles gut verbunden hat. Anschließend das Öl langsam mit hineingeben.

Den Zupfsalat mit dem Dressing mischen, auf dem Strammen Max drapieren und servieren.

Info

Adelhaus Bio-Restaurant
Adelhauser Str. 29–31a
79098 Freiburg
Tel.: 0761/38388191
www.adelhaus.bio
Montag–Mittwoch: 11–17 Uhr
Donnerstag–Samstag: 11–22 Uhr
Sonntags und an Feiertagen geschlossen 

Fotos: ©  Felix Groteloh, Regionalwert AG, jp