Siko investiert zwölf Millionen Euro: Neues Zweitwerk in Bad Krozingen Politik & Wirtschaft | 12.08.2018 | Stefan Pawellek

Der Messtechnikhersteller Siko GmbH investiert zwölf Millionen Euro in ein Zweitwerk im neuen Gewerbegebiet „Am Krozinger Weg“. Weitere Expansionsfläche ist bereits eingeplant.

Auf der rund 20.000 Quadratmeter großen Fläche entstehen in den nächsten zwei Jahren zwei Gebäude mit 2800 Quadratmetern für die Produktion und 1200 Quadratmetern für die Verwaltung. „Wir erweitern mit diesem Zweitwerk unsere Produktions- und Verwaltungskapazität in Deutschland. Dort wird die Produktion unserer elektronischen Produkte, unser Vertrieb und Marketing einziehen“, so Siko-Geschäftsführer Sven Wischnewski (2.v.l.). 

Das 1963 gegründete Familienunternehmen stellt unter anderem Wegmesssysteme für medizinische Anwendungen her. Die ersten Erdarbeiten werden im Frühherbst 2018 beginnen, die Fertigstellung ist für Anfang 2020 geplant. Siko beschäftigt am Stammsitz in Buchenbach aktuell rund 175 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen weltweit 30 Millionen Euro um und schaffte dabei eine Umsatzrendite von rund 15 Prozent. Zudem wurde es als attraktiver Arbeitgeber mit dem TopJob-Siegel ausgezeichnet. Am neuen Standort in Bad Krozingen sollen 60 Arbeitsplätze entstehen, die meisten werden von Mitarbeitern aus Buchholz besetzt.

Kieber betonte vor der Presse, dass die Siko GmbH „genau die Zielgruppe ist, die wir uns gewünscht haben. Wir hoffen auf eine Magnetwirkung auf andere Firmen.“ Der Rathauschef betonte, dass aufgrund struktureller Vorgaben derzeit die Gewerbesteuer – die einzige von einer Kommune selbst zu steuernde Einnahmequelle – mit 5,6 Millionen Euro pro Jahr unterdurchschnittlich sei. Mit dem neuen, neun Hektar großen Gewerbegebiet, das ein „echtes Gewerbegebiet“, also ohne jede Wohnbebauung, sein werde, will die Stadt das ändern und dem Haushalt zu mehr Spielraum verhelfen.

Trotz des vergleichsweise hohen Hebesatzes von 400 Prozent sei dies nie ein ernster Knackpunkt bei den Verhandlungen gewesen, betonten Kieber und Wischnewski. Überzeugt habe neben der professionellen Arbeit im Rathaus durch Wirtschaftsförderin Nicole Riße-Hasenkamp und Baudezernent Paul Kopp, die Lage des Gebietes – der Bahnhof und damit der ÖPNV ist fußläufig erreichbar –, der Autobahnanschluss über die L120 und die technische Ausstattung, etwa die Breitbandverkabelung. Siko hat Niederlassungen in der Schweiz und Italien, in Singapur, China und den USA.

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