Einfach köstlich: Kreativ kochen mit wenig Zeit & Geld GASTRO & GUSTO | 17.06.2022 | Lust auf REGIO

Pastagericht mit Pesto und Karotten

Von ganz einfachen, aber schmackhaften Speisen bis zu anspruchsvolleren und ebenso leckeren Mittag- oder Abendgerichten für besondere Anlässe reichen die Lieblingsrezepte von Sebastian Maas. Was alle gemeinsam haben: Sie nehmen trotz frischer Zubereitung nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch. Und sie sind in Zeiten steigender Lebensmittelpreise immer noch sehr kostengünstig – höchstens vier Euro pro Person.

Pasta mit Pesto aus Möhrengrün

Zutaten für 2 Personen

circa  1,10  Euro

200 g trockene Pasta
500 g Möhren (idealerweise in mittlerer Größe und Dicke)
100 g Möhrengrün
100 g geschälte
Sonnenblumenkerne
2 Zehen Knoblauch
1 Zitrone
50 – 100 ml Öl
Salz und Zucker

Es gibt Tausende Rezepte für italienisches Pesto, alle kommen „mit ganz wenigen Zutaten“ aus. Gutes Olivenöl, Parmesankäse, eine Wagenladung frisches Basilikum und eine Feinunze Pinienkerne ist alles, was man braucht. Nur: Der 50-Gramm-Beutel Pinienkerne als kleinste Abgabemenge kostet mich im Supermarkt um die Ecke 7 Euro – das sind 140 Euro pro Kilo! Da greife ich lieber zu geschälten Sonnenblumenkernen. Selbst im Biomarkt kosten die nur 3 Euro pro Kilo. Das Möhrengrün gibt es zu den Karotten gratis dazu – wenn man sie im Bund kauft. Und übrig gebliebenes Pesto kann man im Schraubglas gekühlt etwa eine Woche lang aufbewahren.

Und so wird’s gemacht: Die Sonnenblumenkerne ohne Öl etwa vier bis fünf Minuten in der Pfanne rösten, dabei regelmäßig schwenken. Sie sollen goldbraun sein. Wichtig: Sobald sie fertig sind, müssen sie aus der Pfanne raus, sonst verbrennen sie in der Resthitze.

Das Möhrengrün gründlich waschen und klein hacken. Knoblauch schälen und ebenfalls klein hacken. Beides mit dem Saft einer Zitrone und drei Viertel der gerösteten Kerne in einen Standmixer geben. Wer keinen hat, nimmt einen Pürierstab oder Mörser. Dabei so lange Öl nachgießen, bis eine angenehm sämige Textur erreicht ist. Mit reichlich Salz abschmecken.

Die Möhren putzen und in der Pfanne liegend gerade so mit Wasser bedecken. Einen Teelöffel Zucker und einen halben Teelöffel Salz dazugeben und etwa zehn Minuten kochen. Nach fünf Minuten wenden. Sehr dicke Möhren brauchen entsprechend länger.

Die Pasta nach Packungsanleitung kochen. Beim Abgießen etwas Wasser auffangen. Pasta und Pesto im Topf mischen, mit dem Kochwasser verdünnen. Dann auf einem Teller anrichten, mit den restlichen gerösteten Kernen bestreuen, Karotten und etwas Zitrone dazulegen.

In einem feinen veganen Szene-Restaurant könnte man dafür locker 25 Euro verlangen. Muss man aber nicht – guten Appetit!

 

Undercover-Schnitzel aus Sellerie mit Erbsenstampf

Schnitzel aus Sellerie mit Erbsenstampf

circa  1,50  Euro

500 g Tiefkühlerbsen
100 ml Milch, Sahne oder pflanzliche Alternative
1 kleiner Knollensellerie
1 Ei
1 Tasse Semmelbrösel/Paniermehl
ein paar Blättchen frische Minze
Salz, Pfeffer, Öl zum Braten
optional: etwas Zitronensaft

Sellerieknolle schälen und in 1,5 bis 2 cm dicke Scheiben schneiden. Diese in kochendem, leicht gesalzenem Wasser 10 Minuten vorgaren. Derweil die Panierstation vorbereiten: Ein verquirltes Ei in einen Teller geben, auf den nächstenTeller die mit Salz und Pfeffer gewürzten Semmelbrösel verteilen, einen dritten Teller zum Ablegen der panierten Gemüsescheiben bereitstellen.

Die Selleriescheiben mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser fischen und abkühlen lassen. Das Wasser nicht wegkippen, da können gleich die Erbsen rein.

Jetzt die Schnitzel panieren: Mit der linken Hand die Scheiben durch das Ei ziehen, dann in die Semmelbrösel fallen lassen. Mit der rechten Hand darin wenden und schließlich auf den dritten Teller legen. So vermeidet man, nur die eigenen Hände zu panieren. Den panierten Sellerie dann von beiden Seiten je 3 bis 4 Minuten in neutralem Öl anbraten.

Bevor man die panierten Scheiben brät, gibt man die aufgetauten Erbsen ins kochende Selleriewasser und lässt sie 4 bis 5 Minuten ziehen – frische Erbsen eignen sich auch, brauchen aber 7 bis 8 Minuten. Vom Herd nehmen und das Wasser abgießen.

Nun etwas Salz und Pfeffer, die Minzblätter und die Milch oder Sahne zu den Erbsen geben und mit einem Kartoffelstampfer oder Cocktailstößel in wenigen Sekunden mörsern. Ob man das fein oder recht grob mag, ist jedem selbst überlassen.

Schnitzel und Stampf zusammen servieren, gegebenenfalls noch etwas Zitronensaft über den Teller gießen. Guten Appetit!

Übrigens: Wer variieren möchte, kann das Paniermehl nach Herzenslaune weiter würzen und auf dem Teller eine kleine Weltreise veranstalten. Getrocknete Kräuter, Cayennepfeffer oder Dukkah- und Garam-Masala-Mischungen passen prima.

 

Göttliche Shakshuka

Shakshuka in der Pfanne mit Brot als Beilage

circa  2,70  Euro

800 g Dosentomaten
1 Chilischote
½ Bund Petersilie oder Koriander
1 Zwiebel
2 kleine Paprika
2 Zehen Knoblauch
4 Bio-Eier (ohne Kükenschreddern)
je ein gestrichener TL Salz, Cumin und Paprikapulver (wenn möglich: geräuchertes)
Öl zum Braten
als Beilage und Besteckersatz: etwas Weiß- oder Fladenbrot

Zwiebel, Knoblauch und Chilischote grob hacken. Wer es nicht so scharf mag, entfernt Kerne und Kerngehäuse. Alles in der Pfanne auf mittlerer Hitze mit reichlich Öl einige Minuten anschwitzen. Derweil die Paprikas hacken. Sind die Zwiebeln glasig, Gewürze und gehackte Paprikas dazugeben und für 3 bis 4 Minuten weiterbraten.

Die Blätter von Petersilie und/oder Koriander von den Stielen zupfen. Die Stiele klein hacken und mit in die Pfanne geben, die Blätter als Garnitur beiseitelegen.

Die beiden Dosen Tomaten in die Pfanne geben und alles zusammen auf mittlerer Hitze für 15 bis 20 Minuten reduzieren lassen. Dabei regelmäßig umrühren und nicht ganz zudecken, damit die Feuchtigkeit entweichen kann und die Soße zur gewünschten Konsistenz eindickt.

Diese ist erreicht, wenn man mit einem Löffel kleine Mulden in die Soße drücken kann, ohne dass Flüssigleit nachläuft. Nun die Eier vorsichtig in die Mulden aufschlagen; für den optischen Effekt kann man das Eiweiß noch ein wenig mit einer Gabel in die Tomatensoße ziehen. Dann weiter köcheln lassen, bis das Eiweiß gestockt ist, die Eigelbe aber noch etwas weich sind.

Nun nur noch die Kräuter über die Shakshuka streuen und in der Pfanne auf den Tisch stellen. Mit dem Brot direkt aus der Pfanne
löffeln. Bete’avon – guten Appetit!

Diese und weitere Rezepte gibt es hier:

Buchcover: Gar es ohne Bares

Gar es ohne Bares
Das kreative Kochbuch für alle mit kleinem Geldbeutel und wenig Zeit
von Sebastian Maas
Verlag: Penguin, 2022
120 Seiten, broschiert
Preis: 14 Euro

Rezepte & Fotos: © Sebastian Maas