Goldener Affe im Hinterhof – Zuckerbäckerin eröffnet Café in der Wiehre GASTRO & GUSTO | 22.03.2020 | Erika Weisser

Käsekuchen

Bisher war nicht viel los im Hinterhof der Nägeleseestraße 8. In dem eher unauffälligen, schmalen und eingeschossigen Gebäude hatte ein Steuerberater sein Büro, das wenig Zufallskundschaft in den Hof lockte. Damit ist es nun vorbei: In den Räumen der ehemaligen Weinhandlung Strecker hat die Zuckerbäckerin Boryana Hristova unlängst ein Café eröffnet. Inzwischen geben sich die Besucher die Tür in die Hand.

Kein Wunder: In der gastfreundlichen, sorgfältig her und eingerichteten Location mit selbst gemalten Bildern und dem ungewöhnlichen Namen „Zum goldenen Affen“ gibt es ausgezeichneten Kaffee und, vor allem, sehr leckeren Kuchen. Den backt die 24-jährige Bulgarin, die vor drei Jahren mit ihrer Familie nach Freiburg kam, nach Feierabend immer selbst. Da kann es, sagt sie, „manchmal schon sehr spät werden“, bis sie dazu kommt, ihr Café abzuschließen und nach Hause nach Waltershofen zu fahren. 

Doch das macht ihr nichts aus: Schon seit Langem, erzählt sie lachend, sei es ihr Traum gewesen, „einen eigenen Laden aufzumachen“. Und dabei sei ihr von Anfang an klar gewesen, dass berufliche Selbstständigkeit auch ungeregelte Arbeitszeit bedeute. „Ich gebe nicht so schnell auf“, fügt sie hinzu – und man spürt ihre Freude darüber, dass sie den Schritt wagte und damit gleich Erfolg hatte. Denn bisher laufe der „Goldene Affe“ sehr gut.

Taufte ihr Café nach Bewohnern auf dem Mundenhof: Zuckerbäckerin Boryana Hristova

Auf den Namen ist Boryana Hristova durch die Affen auf dem Mundenhof gekommen, die sie sehr mag und immer noch gerne besucht. Da habe sie nicht lange überlegt, habe halt die Idee gehabt und umgesetzt. So hält sie es auch mit den Köstlichkeiten, die sie anbietet: Wenn sie eine bestimmte Vorstellung von einem Kuchen, einer Tarte, einer Quiche oder einer Waffel hat, dann macht sie einfach, probiert sie so lange aus, „bis das Ergebnis dieser Vorstellung entspricht“.

Offenbar trifft sie damit den Geschmack ihrer Gäste. Von ihren Rhabarber-Baiser-Träumen, Apfelkuchen, Käsekuchen, Tartes au Citron, Gemüsequiches und anderen Kreationen sei bei Ladenschluss um 18 Uhr „meistens nicht mehr viel übrig“. Besonders sonntags herrsche großer Andrang. Deshalb, sagt sie glücklich, werde sie an Wochenenden jetzt ihre Mutter als Mini-Jobberin einstellen.

Fotos: © ewei