Stubenareal in Freiburg-St. Georgen GASTRO & GUSTO | 07.06.2023 | Jennifer Patrias

Innenraum der Stube

Wo ab 1574 Vogt und Ortsgericht residierten, war die alte Stube von 1831 bis zur Eingemein-dung nach Freiburg 1938 Rathaus und Sitz des Bürgermeisters. Heute ist das gesamte historische Areal frisch renoviert – und beherbergt Restaurant, Café und Bar.

Niedrige Decken, knarzende Dielenböden und Holz, so weit das Auge reicht: Trotz umfassender Umbauarbeiten hat das neu gestaltete Restaurant „Stube“ auf dem gleichnamigen Areal in Freiburg-St. Georgen seinen urigen Charme nicht verloren. Erinnerungen an die Vergangenheit wecken die robusten Tischgarnituren, beleuchtet von stilvollen Kronleuchtern, die Theke setzt hingegen moderne Akzente. Knapp vier Jahre standen die Räumlichkeiten leer, 2019 begannen die Umbaumaßnahmen des denkmalgeschützten Gebäudes zum Vereins- und Kulturhaus. Das Gasthaus samt Wirts­wohnung sowie die Vereins­räume blieben in ihrer Nutzung erhalten, das Gebäude selbst wurde grund­saniert und energetisch aufgewertet. Die angrenzende Scheune bekam eine Generalüberholung. Grundlegend neu gestaltet bietet sie nun im Erdgeschoss Platz für ein Café sowie einen Bürgerraum für die Vereine aus dem Ortsteil. Auch im Dachgeschoss hat sich einiges getan: Hier ist ein neuer Multifunktionssaal entstanden, der für Familienfeiern und Hochzeiten zur Verfügung steht.

Stubenareal von außen

Schlemmen auf zwei Etagen im alten St. Georgener Rathaus, der sogenannten Stube.

„Eigentlich wollten wir ja schon vor anderthalb Jahren starten, aber wegen Corona und einiger Lieferengpässe haben wir die Eröffnung auf den Dezember vergangenen Jahres geschoben“, sagt Pächter Martin Wolfstädter. Der erfahrene Gastronom ist kein Unbekannter, bewirtet neben der Stube auch die Studentenkneipe Schachtel in der Freiburger Innenstadt, das Gasthaus Schützen in der Wiehre und das Restaurant Zum Roten Lamm in Bad Krozingen. Sein neuestes Projekt: eine Herzensangelegenheit. „Das gesamte Areal hebt sich deutlich ab. Man kommt her und sieht so viele Facetten, ich wüsste nicht, wo man das sonst hat“, erzählt der gebürtige Freiburger.

Badische Vielfalt

Gemeinsam mit Betriebsleiter Axel Gohl, einem neunköpfigen Team und mehreren Aushilfen bewirten sie an sieben Tagen in der Woche rund 160 Plätze in drei Innenräumen und 200 Plätze im abgeschirmten Biergarten. Die angrenzende Familienwiese lädt zum Picknicken ein, der große Spielplatz direkt in Sichtweite des Gartens lässt Kinderaugen strahlen – und garantiert ein spaßiges Erlebnis. Das Speisenangebot ist vielfältig, die Küche klassisch badisch mit mediterranen Einflüssen. „Wir haben unsere Speisekarte, auf der Klassiker wie Schnitzel mit Pommes und Wurstsalat mit Brägele stehen. Es gibt aber auch eine saisonale Karte, die alle sechs bis acht Wochen wechselt“, erklärt Gohl. Zudem stehen mit Steinpilzravioli und paniertem Ziegenkäse mehrere vegetarische Gerichte und mit dem Gemüsecurry auch ein veganes Gericht auf der Karte.

Gohl, der nach seinem VWL-­Studium erste gastronomische Erfahrungen in der Maria Bar und im Kartoffelhaus in Freiburg sammelte und anschließend unter Wolfstädter in dessen Restaurant Schützen arbeitete, setzt auf regionale Produkte und nachhaltige Verarbeitung.

Biergarten der Stube

So sind auch die Kuchen, die im angrenzenden Eiscafé angeboten werden, hausgemacht. In der großen Glasvitrine direkt neben dem Eingang locken Marmorkuchen, Mokkatörtchen, Cupcakes und Sahnetorten. Das Eis kommt von einem Freiburger Eishersteller. „Wir haben zwölf Sorten, die sich immer wieder ändern“, sagt Gohl. „Ansonsten gibt es bei uns die klassischen Eisbecher wie zum Beispiel das Spaghetti-Eis oder den Früchtebecher“, ergänzt Wolfstädter.

Gemütlichkeit im Gewölbekeller

Kellerbar der Stube

St. Georgens neue Mitte: ob urige Erholung in der Kellerbar oder geselliger Plausch im Biergarten (oben).

Ebenfalls neu und ein absoluter Hingucker ist die liebevoll gestaltete Bar im Gewölbekeller, die von Donnerstag bis Samstag ab 18 Uhr geöffnet hat. Moderne Polstermöbel stehen im Raum, Barhocker an der Theke laden zum gemütlichen Verweilen ein. „Die Kellerbar war die Idee von uns. Das hat sich irgendwie angeboten, auch weil es eine so schöne Atmosphäre hat. Außerdem können wir gut mit der Musik und dem Licht spielen“, erzählt Wolfstädter. Die Karte bietet Cocktails, heimische Weine von den Weingütern Faber, St. Georg und Paradies sowie ein kleines Speisenangebot mit Antipasti, ofenfrischen Flammkuchen oder einem gemischten Vorspeisenteller.

Axel Gohl und Martin Wolfstädter

Axel Gohl und Martin Wolfstädter bieten im Stubenareal gepflegte Gastlichkeit.

Und für alle, die eher Frühaufsteher sind und das nächtliche Leben an sich vorbeiziehen lassen, tischt das Stubenareal eine solide Frühstückauswahl auf. „Noch servieren wir es im Café, aber in Zukunft möchten wir es, sofern das Wetter mitspielt, unter freiem Himmel oder in einem unserer historischen Säle servieren“, verrät Wolfstädter. „Aber zuerst einmal muss sich in Ruhe alles einspielen“, ergänzt Axel Gohl.

Info

Stubenareal
Blumenstraße 9
79111 Freiburg
Tel.: 0761/15616060
www.stubenareal.de

Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.: 17 – 24 Uhr
Sa.: 12 – 24 Uhr
So. & feiertags: 12 – 23 Uhr
Kellerbar: Do. – Sa. ab 18 Uhr
Scheunen-Café: Mo. – So. 10 – 18 Uhr

Fotos: ©  Stubenareal St. Georgen, mos, jp

Fotos: © Michaela Moser; Stubenareal