Ausstellungen in der REGIO: von Wasserwelt bis Waldbrand Kunst & Kultur | 10.07.2021 | Tanja Senn
Die Zerstörung der Umwelt im Museum der KulturenGeballtes Wissen und spannende Erlebnisse – die Museen der Region vereinen beides. Von der Taucherglocke über den afghanischen Kriegsteppich bis hin zu Fotos von Menschen aus der Nachbarschaft gibt es hier allerlei zu entdecken.
Vom Menschen geformt
Wie sehen die Menschen respektive Kunstschaffende die Welt? Eingebettet in einen speziellen Kosmos, wo zum Beispiel Puttenköpfe die Windrichtungen symbolisieren. Das Museum der Kulturen in Basel präsentiert in der Ausstellung „Making the World“ genau solche ethnologischen Gegenstände. Dazu werden abendländische Gemälde aus dem Kunstmuseum Basel so gruppiert, dass sich Gemeinsamkeiten daraus ablesen lassen.
Die Frage dahinter ist, wie der Mensch die Welt geformt hat. Dabei hat er auf der Erde und in den Werken Spuren hinterlassen: zu sehen in einer Installation von Pflügen, in Werner Neuhaus’ „Tessiner Landschaft“ sowie in den Warli-Paintings von Jivya Soma Mashe aus Indien. Die Umweltzerstörung ist ein weiteres Thema: Ob etwa die namenlose Skulptur von Fischli/Weiss das Überbleibsel eines Waldbrands darstellt? Auch der Mensch selbst ist Thema, dargestellt in Bildern alter Meister aus Europa wie Jan Brueghel d. Ältere, in afrikanischen Masken oder einem Rednerpult aus Ozeanien.
Making the World. Gelebte Welten
Museum der Kulturen, Basel
Blick hinter die Kulissen
Was ist ein Museum? Was passiert dort? Wer darf mitmachen? Das Museum am Lindenplatz in Weil am Rhein macht sich das erste Mal selbst zum Thema einer Ausstellung. Sie zeigt, wie dieser besondere Ort von und durch Menschen belebt wird und wirft auch einen kritischen Blick auf die Kultur in der Corona-Krise.
Die Ausstellung setzt sich dabei aus drei Teilen zusammen. Eine Fotoausstellung von Karl Abing zeigt Menschen in bekannten Museen auf der ganzen Welt. Das Wechselspiel zwischen Menschen und Museum ist zentrales Thema seiner Arbeiten. Die Fotoarbeiten von Bernhard und Siglinde Wißgott (o.re.) porträtieren hingegen die Menschen hinter den Kulissen, die den alltäglichen Museumsbetrieb der städtischen Museen in Weil am Rhein gestalten. Ein dritter Teil stellt die Kinder und die Museumspädagogik in den Vordergrund. Rund 150 Kinder aus der Region und aus drei Ländern stellen hier berühmte Kunstwerke nach.
Menschen im Museum # gemeinsam # lebendig # kreativ
Museum am Lindenplatz, Weil am Rhein
Verlockende Weite
Im fortschrittlichen 19. Jahrhundert erlaubten es Wissenschaft und Technik, die Natur immer mehr zu zähmen. Fast schien es, als könne die ganze Welt erforscht und erobert werden. Auf hoher See tobte jedoch das große Drama zwischen zivilisatorischer Beherrschung und natürlicher Gewalt weiter. Vom Floß der Medusa bis zur Titanic, von Tiefseekabel bis zu betörenden Nixen reicht die Spannweite dieser ebenso schönen wie gefährlichen Expeditionen ins Schwankende und Offene, die das Museum LA8 nun zeigt.
Das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts vereint in seiner Ausstellung technische Geräte und Kunstwerke, die den Besucher das ebenso vorsichtige wie mutige Unterfangen nachvollziehen lässt, mit einem Schiff auf große Fahrt zu gehen. Dazu gehören spektakuläre Leihgaben wie ein Nachbau der Kreeft’schen Tauchmaschine aus Stralsund.
Schön und gefährlich: Die hohe See im 19. Jahrhundert
Museum LA8, Baden-Baden
Fotos: © Museum der Kulturen Basel, Fotograf: Omar Lemke; Siglinde Wißgott; Leo Konopizky, München