Beispielhaftes am Bergäcker: Erstmals baut die FSB in Holzmodulbauweise Bauen | 20.02.2024 | Lars Bargmann

Visualisierung des vier Dreigeschosser Modulprojektes in Littenweiler Vier Dreigeschosser kommen erst im zweiten Anlauf auf die eine Baustelle: Modulprojekt in Littenweiler.

Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) baut erstmals in ihrer 105-jährigen Geschichte Wohnungen aus vorgefertigten Holzmodulen. An der Bergäckerstraße in Littenweiler. Die 33 barrierefreien Einheiten wird sie ans Freiburger Rathaus vermieten. Das wird dort zunächst Geflüchtete unterbringen.

Die komplett ausgebauten Module – es fehlt nur noch der Bodenbelag – werden auf Schwerlasttransportern aus dem Allgäu angekarrt. Kurz vor Weihnachten blieb der erste auf der Schwarzwaldstraße direkt neben der Einfahrt zum Schützenalleetunnel stecken. Zu breit. Stolze sechs Wochen dauerte es, bis eine neue Route abgeklärt war. Für die ist übrigens eigens ein Spezialfahrzeug losgefahren und hat auf der Fahrt von Wangen in den Freiburger Osten eine dreidimensionale Vermessung gemacht. Nun fahren die Laster von Westen durch die beiden Freiburger Tunnel, in Kappel raus, durch die Kappler und Hansjakob- zur Möslestraße und dann am Stadion vorbei zum Bergäcker.

In Verzug kam die FSB trotz des logistischen Fauxpas aber nicht. „Wir haben den Bauablauf geändert, den Technikturm und andere Arbeiten vorgezogen, wir sind weiter voll im Zeitplan“, sagt FSB-Geschäftsführer Matthias Müller. Er hätte den Auftrag gerne ans regionale Handwerk vergeben, allerdings sei das Angebot der Allgäuer Firma deutlich das beste gewesen.

Fast so spektakulär wie der tetris-ähnliche Einbau der Module im März ist der Preis: Die Stadtbau investiert 9,5 Millionen Euro für die 33 kleinen Wohnungen und 300 Quadratmeter Bürofläche fürs städtische Amt für Migration und Integration. Kosten pro Quadratmeter: 5460 Euro. Die Modulbauweise spart im Vergleich zu einem herkömmlichen Holzbau keine Kosten und ist etwa 800 Euro teurer als mit herkömmlicher Bauweise. Aber sie spart Zeit auf der Baustelle.

„Die reine Bauzeit dauert zwei Wochen“, so die Geschäftsführerin Magdalena Szablewska. Die FSB will aus dem Pilotprojekt auch Erkenntnisse für ein Bauvorhaben im geplanten Neubaugebiet Rossbächle in Munzingen gewinnen, wo ebenfalls Raummodule aus Holz zum Einsatz kommen. Dort könnte dann das 3D-Spezialfahrzeug die Route schon vor der ersten Lieferung mal abfahren.

Visualisierung: © Link3D