Sartorius investiert 140 Millionen Euro – Neubau im Gewerbegebiet Haid Bauen | 21.11.2023 | Lars Bargmann

Visualisierung Soll im Betrieb CO2-neutral sein: So ähnlich wird das neue Produktions- und Forschungsgebäude mal aussehen.

Das Göttinger Life-Science-Unternehmen Sartorius baut im Freiburger Gewerbegebiet Haid für 140 Millionen Euro ein neues Kompetenzzentrum zur Entwicklung und Produktion von Materialien für den Zell- und Gentherapiemarkt. Damit soll die bisherige Produktion in Freiburg deutlich erweitert werden.

Das Gebäudeensemble fasst rund 10.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche allein für Labore und Produktion, zudem Büro- und Technikflächen. Im Betrieb soll es CO2-neutral sein: Beheizt wird es mit Erdwärme, gekühlt mit Brunnenwasser, der Strom kommt aus Solarmodulen auf dem Dach. „Mit der angestrebten Gold-Zertifizierung für nachhaltiges Bauen wird das Gebäude für unsere Branche Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit setzen“, sagte Sartorius-Vorstand René Fáber.

Wachstumsfaktoren und Zellkulturmedien spielten eine wesentliche Rolle bei der Herstellung von Zell- und Gentherapien. Die deutliche Erweiterung der Produktionskapazität in Freiburg „hilft uns, unsere Kunden noch besser bei der Entwicklung und Herstellung moderner Medikamente zu unterstützen“, so Fáber, der sich für die „reibungslose Zusammenarbeit“ beim Regierungspräsidium und den Vertretern der Stadt Freiburg bedankte.

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Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender Sartorius, René Fáber, Felicia Rosenthal, Geschäftsführerin Sartorius CellGenix, und Martin Horn

Das Runde ins Eckige gelegt: (v.l.n.r.) Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender Sartorius, René Fáber, Felicia Rosenthal, Geschäftsführerin Sartorius CellGenix, und Martin Horn bei der Grundsteinlegung.

Sartorius habe sich zu einem „echten Ausrufezeichen-Unternehmen“ entwickelt, erklärte Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn bei der Grund­­steinlegung. Er erinnerte auch an den Spatenstich für die Niederlassung des US-Konzerns Intuitive Surgical im vergangenen Jahr auf dem ehemaligen Cerdia-Areal. Auch dort werden deutlich über 60 Millionen Euro investiert. Einmal mehr werde nun der Bereich Medizintechnik und Biotechnologie in Freiburg gestärkt.

Mit der räumlichen Erweiterung plant der Dax-Konzern Sartorius auch eine personelle: Die Zahl der Beschäftigten soll von derzeit 90 in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 190 wachsen. Sartorius hatte 2021 die Mehrheit der Cellgenix GmbH übernommen, ein Spin-off aus dem Freiburger Uniklinikum.

Der neue Standort soll 2025 fertig­gestellt werden. Die Produktion soll 2026 starten. Ob dann der bisherige Standort am Flugplatz geschlossen werde, konnte Fáber noch nicht sagen. Jedenfalls könne die Produk­tion, die da läuft, nicht einfach abgestellt werden.

Visualisierung: © Sartorius, Foto: © Margrit Müller