Stadtbau schnürt Solarpakt – Auch Balkonanlagen im Fokus Stadtentwicklung | 04.10.2024 | chilli

Rathaus mit Solaranlagen

Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) will noch mehr Solaranlagen bauen. Aktuell hat die Stadttochter mit rund 50 eigen- und fremdbetriebenen Anlagen bereits 2,6 Megawatt peak (MWp) Leistung. Nachdem der Bundestag im vergangenen April 2024 das Solarpaket I zur Steigerung des PV-Ausbaus verabschiedet hat, starten die Geschäftsführer Magdalena Szablewska und Matthias Müller nun das Projekt FSB-Solar.

Nicht nur bei allen Neubauprojekten und umfangreichen Sanierungen – wo PV-Anlagen gesetzlich ohnehin vorgeschrieben sind –, sondern auch auf Bestandsgebäuden und an Fassaden sollen Module installiert werden. „Mit FSB-SOLAR investieren wir breit und mit starker Fokussierung in eines der wichtigsten Energiethemen unserer Zeit“, so Szablewska.

Die FSB will dabei über gesetzliche Vorgaben hinausgehen. Ein konkretes Beispiel sei das Projekt Hornbühl-Ost, mit dessen Bau – nach jahrelangem Vorlauf – Ende 2024 tatsächlich begonnen werden soll. Dort werden auf den Dachflächen der Südseite vollflächig PV-Anlagen verlegt – weit über die gesetzliche Pflicht hinaus bis fast an die 100 kWp-Grenze. Mit den neuen Möglichkeiten, die das Solarpaket bietet, sollen aber auch die nördlichen Dachflächen mit Modulen ausgestattet werden.

Um ihre Mieter zu beteiligen, setzt die FSB auf Mieterstrommodelle, bei denen die Bewohner den auf dem Dach erzeugten Strom direkt und zu günstigeren Konditionen beziehen können. Ein hohes Potenzial für mehr Solarstromerzeugung weisen auch Bestandsgebäude auf, die nicht einer gesetzlichen PV-Pflicht unterliegen. Deshalb erfasst die FSB bis Ende des Jahres sämtliche Gebäude, um so die geeignetsten zu finden. Für erste konkrete Projekte mit einer zusätzlichen Gesamtleistung von einem MWp wurden beim städtischen Zukunftsfonds Klimaschutz 2025/26 Fördermittel beantragt. Die Investitionskosten dafür werden aktuell bis 2028 auf 2,1 Millionen Euro geschätzt.

Zudem soll ein Pilotprojekt zu Fassaden- und Balkon-PV-Anlagen an vertikalen Gebäudeflächen realisiert werden, um die „technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit solcher Anlagen vertieft zu erproben“, heißt es in einer Pressemitteilung. Denn Montage und Betrieb von Balkon-PV-Anlagen seien im Geschosswohnungsbau aufgrund von Verkehrssicherungspflichten und Haftungen besonderes herausfordernd. 

Foto: © Lars Bargmann